About us:
- Julia & Thorsten Stoesser
- Atlanta, Georgia, United States
Family Visit 2009: Part 1
Bunnymoon
Ich kann nicht verhehlen, dass ich mich mit einem mulmigen Gefühl auf die Reise machte – hatte mir doch Julia wenige Tage zuvor von den riesigen Spinnen im Wildwood Place erzählt…. Und dass sie inzwischen eine spezielle Technik zum Abtransport dieses Geviechs aus ihren Räumen entwickelt hat…. Dies liess mir keine Ruhe und ich hatte in Gedanken schon sämtliche Varianten eines möglichen Aufeinandertreffens mit diesen Horrorspinnen durchgespielt.
Aber dort angekommen, vergass ich all diese Bedenken sofort! Beim Anblick dieses schönen Häuschens in solch wunderbarer Lage waren Stephan und ich ganz begeistert. So toll hatten wir das nicht erwartet und wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Einfach traumhaft ruhig, mit viel Wald und Grün, unfassbar, so etwas gibt’s mitten in Atlanta!
Das Wetter spielte auch zu unseren Gunsten mit, es war angenehm warm, aber nicht heiß, wie eigentlich normal zu dieser Jahreszeit.
Am nächsten Tag (Sonntag) stürmten wir zu Dritt in ein uns schon bekanntes Outlet und wider Erwarten waren es NICHT die beiden Frauen, die den Einkauf etwas verkomplizierten [……..] ok, das Angebot ist halt auch sooooo riesig in so nem Outlet ;-) gell, Stephan?
Abends wurden wir dann von Julia mit Ihrem Nudel-Spezialgericht verwöhnt und hatten schon da so ne Ahnung, dass der Urlaub viel zu kurz sein würde…
Montags musste Julia wieder zur Arbeit und wir machten uns mit Thorsten’s Beetle auf in die Stadt zu diversen Stores.
Den Abend verbrachten wir mit der für uns alle nervenzerreissenden Onlinesuche nach einem Hotel in Nashville, wobei schließlich Julia als erste fündig wurde und uns – wie sich einen Tag später herausstellen sollte – ein wahnsinns Hotel buchte, das „HILTON GARDEN INN“.
Nach ca. 5 Stunden Fahrt, inklusive sämtlicher Stopps an Burgerstationen und einem wenig beeindruckenden Fireworks - Store, checkten wir im Hotel in Nashville ein und konnten unser Glück über das Zimmer mit Whirlpool kaum fassen. Nun ja, die Freude legte sich wieder etwas, nachdem wir uns, im Whirlpool sitzend, regelrecht anschreien mussten, um den Lärm der blubbermachenden Düsen zu übertönen. Also Romantik geht irgendwie anders. Nüchternes Fazit: vergesst die super romantischen Filmszenen in Whirlpools…. Alles Fake.
Wegen des Regenwetters schmissen wir unsere Pläne kurzfristig um und fuhren am nächsten Tag zum von Stephan schon heiß ersehnten Gibson-Store, der etwas außerhalb von Nashville zu finden ist. Damit man die nun für Stephan kommende riesige Enttäuschung versteht, muss man zuerst erwähnen, dass dieser Gitarren-Store seine absolute Hauptmotivation für den Visit in Nashville war, er sich monatelang den Besuch dieses Stores in den tollsten Farben ausmalte und es kaum erwarten konnte zu sehen, wo seine heißgeliebten Gibson – Gitarren handgemacht werden……
Nach all diesen Vorfreuden sah sich Stephan dann vor einem kleinen, nicht besonders erwähnenswerten Gibson-Store stehen, der – und das war das wirklich Allerschlimmste – sich in einer gewöhnlichen MALL befand. Damit war der Coolness – Faktor sofort im Arsch (sorry, man kann's nicht schönreden) und die Enttäuschung riesig.
Der Abend klang in einer Bar, dem Listening Room aus,wo sich unbekannte und auch berühmte Songwriter die Ehre gaben und in lockerer Atmosphäre ihre neuesten country songs vorstellten.
Den folgenden Tag verbrachten wir in der „Country Hall Of Fame“, in der wir den original Cadillac von Elvis Presley und beispielsweise ein Kleid von Dolly Parton (ich kann nur sagen, wie um Himmels Willen hat die in das kleine Ding reingepasst???) bewunderten.
Das Nachtleben endete für uns in der bekannten BB King’s Blues Bar, welche uns total begeisterte. Volles Haus und eine tolle Live Band mit 3 Damen im Vordergrund, die außer Gesang noch die Aufgabe hatten, im Takt die Mähne zu schütteln und gleichzeitig mit dem Hintern zu wackeln.
Am nächsten Tag waren wir schon wieder auf dem Rückweg nach Atlanta und machten nebenbei noch einen Abstecher nach Lynchburg zur Jack Daniel’s Distillery.
In Atlanta dann spät abends angekommen, empfing uns Julia mit 3 selbst marinierten Putenbrüstchen und bereitete uns damit eine liebevolle Überraschung J
Julia hatte dann noch die super Idee, man könne ja am Samstag das berühmte Fox-Theatre in Atlanta besuchen. Wir waren sofort Feuer und Flamme, erst recht, als Stephan meinte, dass 2001 - A Space Odyssey liefe und der wäre gut.
An dieser Stelle muss ich mal kurz unterbrechen…… Es ist ja bekannt, dass Frauen und Männer manchmal unterschiedliche Geschmäcker haben… aber isses wirklich soooo schlimm????
Ok, bin wieder zurück. Das Kino war, wie von Julia versprochen, sehr beeindruckend. Ich kann es nicht mal beschreiben, man muss es einfach selbst erlebt haben, denn ich kenne keine vergleichbare Kulisse.
Die Begeisterung legte sich rasch, als wir im Film saßen (englisch) und geschlagene 30 Minuten vergingen, ehe das erste gesprochene Wort fiel. Zuvor bevölkerten wild gewordene Affen die Leinwand untermalt von – zugegebenermassen imposanter – Opernmusik wie dem Kyrie aus Requiem und diversen Walzern von Johann und Richard Strauss (danke Wikipedia)….. Und während Stephan das „Filmerlebnis“ sichtlich genoss, waren Julia und ich, gelinde gesagt, etwas irritiert. Julia verlieh dieser Irritation besonders Ausdruck, indem sie sogleich, als die Pause begann, von ihrem Kinositz aufsprang und resolut meinte, das reiche ja jetzt, wir könnten ja dann gehen!
Ich war erleichtert, Stephan schockiert und - wie ich in seinem Auftrag hier unbedingt erwähnen soll - darüber nicht besonders erfreut.
Der Abend endete noch mit einer Verweigerung des Bierausschanks an zwei Deutsche, weil diese keinen Reisepaß (jawohl!) bei sich hatten.
Für unseren vorletzten Tag hatten wir Drei uns mächtig ins Zeug geschmissen: Julia und ich in der Küche und Stephan am Grill, und stellten ein schwer zu übertreffendes Gourmet – Barbecue auf die Beine. Von gegrillter und butterzarter Schweinelende über Kartoffelsalat nach Ruth’s Rezept gab es noch eine Menge anderer Raffinessen. Nach diesem üppigen Gelage schleppten wir uns und unsere riesigen, vollen Bäuche gerade noch mit Müh und Not auf die Couch im Haus…
Der Abreisetag war traurig für alle, denn die Zeit war super toll und viiiieel zu schnell um. Wir hatten eine Menge Spaß zusammen und keiner hatte Lust darauf, das zu beenden.
Ach so, halt: warum eigentlich „Bunnymoon“?
Nun, wir hatten die Ehre, den im Blog schon beschriebenen niedlichen Adoptiv - Hasen der Stösser’s kennenzulernen. Er war unser täglicher Begleiter und sorgte für viele schöne Erlebnisse und etliche Lacher. Es war schon zur Gewohnheit geworden, dass wir mehrmals täglich nach dem knuddeligen Kameraden Ausschau hielten und uns dann wie kleine Kinder freuten, wenn er im Garten hoppelte, uns aus der Hand frass oder auch mal ganz hasenmässig cool unter dem schattenspendenden Gartentisch lag und sich gemütlich lang ausstreckte.
Dieser kleine Kerl gab unserer Zeit im Wildwood Place eine ganz besondere Note und es ist schön zu wissen, dass Julia nach unserer Abreise doch nicht ganz alleine war……
Jasmin & Stephan
Special thanx to:
Thorsten (für die vertrauenswürdige Überlassung seines lindgrünen Super-Beetle - Stephan hat im Schweisse seines Angesichts zum Dank den Rasen gemäht)
Julia (für abwechslungsreiches Entertainment, köstliche Versorgung, super Unterbringung)
Nochmal Julia (dafür, dass Du die fette Spinne, welche Du aus der Couch geholt hast, in Atlanta niemals vor mir erwähnt hast – Stephan hat’s mir eben erst gesagt…!)
Julia & Thorsten – für einen unvergesslich schönen Bunnymoon!!!!