Die ersten drei Monate mit Baby sind ueberstanden und so langsam pendelt sich alles ein. In den letzten Wochen hat sich ziemlich deutlich herauskristallisiert, dass die Tage, an denen wir etwas vor haben, wesentlich leichter sind, als Tage ohne Programm. Philip will beschaeftigt werden, sich in der Welt umschauen und hat am liebsten "a richtige DREAM AEKTSCHN". Also wehe es wird langweilig... Da Bewegung gut tut, haben wir uns zum Sport angemeldet: Stroller Workout - eine Variante des klassischen MuKiTu.
Man trifft sich im Piedmont Park, die lieben Kleinen sind mit dabei im Kinderwagen und los geht's mit dem Training. Das wird locker, dachte ich... was kann einem da schon passieren. Den Kinderwagen schiebe ich ja nun schon seit drei Monaten durch die Gegend und zwar up and down the hills in Morningside. Und ausserdem sollte das Training doch langsam anfangen...
Die Wetterverhaeltnisse waren alles andere als guenstig - morgens um 8 Uhr war es bereits 30 Grad Celsius warm und die Luftfeuchtigkeit betrug 80%.
Waehrend wir am Treffpunkt auf Trainerin und andere Teilnehmerinnen gewartet haben, lag Philip relativ unbeeindruckt von den aeusseren Umstaenden in seinem Wagen und war gut drauf. Mal direkt nach dem Aufwachen aus dem Haus zu gehen, hat ihm offenbar gefallen. (Das wird sich sicher noch aendern im Lauf der Jahre...)
Jedenfalls trafen kurze Zeit spaeter die Trainerin und eine weitere Teilnehmerin mit Zwillingen ein. Dann ging es auch schon los. Oje - bei nur zwei Teilnehmerinnen hat man keine Chance die mangelnde Fitness in der Gruppe zu verstecken. Meine Trainingspartnerin Claire ist Schottin und ihre Zwillinge Alex und Lucy sind 11 Monate alt.
Zum Aufwaermen sollten wir uns kurz einlaufen - lockeres Joggen, Seitgalopp und rueckwaerts laufen. Alles kein Problem - die Schottin und ich unterhielten uns waehrendessen, das uebliche Blahblah... where do you come from? How long have you been living in "Aetlana"...? Die Trainerin hat in der Zwischenzeit die Babies bespasst. Dann ging's los mit einer Art Zirkeltraining. Kniebeugen, Liegestuetzen, Treppen-Joggen, usw..Die erste Station habe ich noch tapfer bewaeltigt und war guten Mutes fuer die naechsten Stationen. Auch Philip hat seine Sache gut gemacht. Er lag doesend in seinem Wagen hat sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen waehrend Muttern sich in der bruetenden Hitze einen abgehechelt hat. War ja auch nicht seine Idee mit dem Sport... Wie dem auch sei - von Station zu Station wurde immer deutlicher: Die Schottin ist physisch in besserer Verfassung als ich. Beim Treppen hoch und runter rennen stellte sich heraus, dass Claire schon laenger wieder Sport macht und dies eben nicht ihre erste Trainingseinheit war. Da haben wir's ja. Nicht ich bin zu unfit fuer diesen Kurs, sondern sie ist zu fit. (Irgendwie muss man sich ja motivieren.) Die Unterhaltung mit Claire war zwar sehr nett, wirkte sich jedoch negativ auf meine Treppen-Performance aus und liess mich deutlich zurueckfallen. Die Trainerin bemerkte, dass ich aus dem letzten Loch pfiff und feuerte mich an... Ich gab alles und endlich war die letzte Station erreicht. Wir sollten Liegestuetzen machen. Entweder richtig mit gestreckten Beinen oder die Damen-Version. Ich entschied mich fuer letztere und es sah alles andere damenhaft aus, was ich da tat. "Ich hatte fertig." Wie lange koennen denn 45 Minuten sein... ? Die sind doch zu Hause, ja selbst im Buero, immer so verdammt schnell um... Ich schaute mir an, was die Zwillingsmama machte - ts - 1-A Liegestuetzen mit gestreckten Beinen. Ihr kleiner Sohn guckte unter seinem Buggy-Sonnendach hervor und fixierte mich als wuerde er sagen wollen: "What's wrong with you? Can't you just do the push-ups like my mom?" Ich dachte: "Nope. I've had it for today." Philip war es egal. Er schlief noch. Wir werden sehen, wie es das naechste Mal laeuft.