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Why there's no reason for housewives to be desperate....

Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus den ersten Wochen im amerikanischen Alltag fuehren unweigerlich zu der Frage, warum es hier "desperate housewives", also verzweifelte Hausfrauen, geben soll. Tatsache ist, dass saemtliche Verantwortungsbereiche einer amerikanischen Hausfrau mit dem groesstmoeglichen Mass an Bequemlichkeit und Komfort ausgestattet sind. Betrachten wir zwei Verantwortungsbereiche etwas genauer:



Der Lebensmitteleinkauf einer amerikanischen Hausfrau beschraenkt sich grundsaetzlich auf die Anfahrt einer einzigen Anlaufstelle, dem Supermarkt. Waehrend die deutsche Hausfrau nach dem Supermarkt noch zu Baeckerei und Metzgerei hetzen muss, und zwischendurch vielleicht noch auf die Bank, um Geld abzuheben, steuert die Amerikanerin entspannt ausschliesslich den Supermarkt an, wahlweise Publix oder Kroger (beide verfuegen ueber ein ausgezeichnetes Warensortiment). Im Regelfall kommt die Letztgenannte telefonierend am Supermarkt an und verlaesst ihn immer noch telefonierend. Das angeregte Telefonat mit der Freundin ist moeglich, weil der Amerikanerin genau die Dinge abgenommen werden, die der deutschen Hausfrau das Telefonieren im Supermarkt unmoeglich machen. In Deutschland kann man seine Einkaeufe zwar noch in Ruhe auf das Foerderband legen, aber wehe, die Kassiererin zieht die Waren ueber den Scanner. Da faengt der Stress schon an. Schnell alles in die Tueten (10 cent pro Tuete, lieber Umwelttasche? kostet aber 20 cent) packen und Geldbeutel und Autoschluessel aus der Handtasche kramen, waehrend man hastig die letzten Artikel verstaut, meldet die Kassiererin schon "35,97" und man sucht im Geldbeutel, ob man vielleicht 7 Cent klein hat. Die naechste Hausfrau guckt schon ungeduldig, weil man statt 7 Cent nur 6 Cent gefunden hat und gibt der Kassiererin dann doch nur Scheine....mit schweren Tueten rechts und links fluechtet man zum Auto, weil die Baeckerei in fuenf Minuten schliesst....Wer hat da schon Lust zu telefonieren? Die Amerikanerin bekommt ihre Einkaeufe nicht nur in (kostenlose) Tueten verpackt, sie bekommt die Tueten auch noch ins Auto getragen, damit sie ihre Haende frei hat fuer das Telefon und den Autoschluessel. Ueber Kleingeld macht man sich auch keine Gedanken, denn bezahlt wird mit Debit- oder Creditcard. Und wer die Kroger-Plus-Card am Schluesselbund hat, bekommt noch einen Extra-Discount. Die Amerikanerin kennt auch den durch Ladenschlusszeiten verursachten Druck nicht, da viele Supermaerkte rund um die Uhr und jeden Tag geoeffnet sind, twenty-four-seven (kurz 24/7) wie man so schoen sagt.



Im Bereich Hausarbeit kann sich die amerikanische Hausfrau saemtliche Errungenschaften des technischen Fortschritts zu Nutze machen, um sich die Arbeit zu erleichtern. Haushaltsgeraete sollen aber nicht nur arbeitserleichternd sein, sondern sie dienen auch der Unterhaltung Ihrer Benutzerin. Daher ist im oversize-Kuehlschrank nicht nur ein Eiswuerfelbereiter integriert, sondern auch ein Fernseher. Toaster mit eingebautem Radio sind keine Seltenheit. Sehr angenehm ist auch die Spuelbuerste, deren Buerstenkopf auf Knopfdruck rotiert. Diese Funktion waere auch fuer Klobuersten sehr praktisch. Selbst in unserem (wahrscheinlich noch sehr deutschen) Haushalt haben wir Haushaltsgeräte, deren Bedienung so viel Spass macht, dass man regelrecht Freude an der Hausarbeit verspuert:


Eines dieser Geraete ist der "waste-processor", eine Art schwarzes Loch fuer Speisereste. Alles was man nicht im normalen Hausmuell entsorgen kann, weil die Muelltueten ja nicht wirklich dicht sind, verschwindet einfach im "in-sink-disposal" auf nimmer Wiedersehen. Was nicht freiwillig durch die Oeffnung flutscht wird mit der Hand nachgeschoben. Dabei ist allerdings aeusserste Vorsicht geboten, denn im Innern des schwarzen Lochs befindet sich ein Hochleistungshaecksler, der die Speisereste auf Knopfdruck zerkleinert. Man weiss nie so genau wie weit man seine Hand reinstecken kann, ohne dass etwas passiert. Am meisten Spass macht es, der Prozedur zuzusehen, wenn waehrend des Zerkleinerungsvorgangs das Wasser laeuft. Dann entsteht ein so grosser Sog, dass die ganze Bruehe verbunden mit einem netten Schluerfgeraeusch im schwarzen Loch verschwindet.

Unser Staubsauger ist ein Haushaltsgeraet, das keine Wuensche offen laesst. Er sieht nicht nur tiptop aus, insbesondere farblich, sondern verfuegt auch noch ueber Funktionen, die jeder Hausfrau ein Strahlen ins Gesicht zaubern. Der eingebaute Frontscheinwerfer erhellt den zu reinigenden Bereich, so dass man selbst bei schlechten Lichtverhaeltnissen saubere Arbeit leisten kann. Und das ist noch laengst nicht alles. Der integrierte Dirt-Finder informiert die Benutzerin ueber die Anwesenheit von Schmutz durch ein rot leuchtendes DIRTY-Signal. Sobald der Schmutz in vollem Umfang eingesaugt wurde, signalisiert das Geraet Sauberkeit durch ein freundlich gruen leuchtendes CLEAN. Da die Saugleistung sehr stark ist, werden waehrend des Saugvorgangs Staubmaeuse (= Ansammlungen von Staub, die sich nach dem Schneeballsystem zu ansehnlichen Klumpen vergroessern) durch die ebenso starke Abluft aufgewirbelt. Je nach raeumlichen und thermischen Verhaeltnissen, kann dies dazu fuehren, dass die Staubmaeuse regelrecht durch die Luft schweben und sich an thermisch unguenstigeren Stellen wieder niederlassen. Dies hat den entscheidenden Vorteil, dass man genau erkennen kann, wann man seine Arbeit erledigt hat und alles fein saeuberlich gesaugt ist. Die Arbeit ist zu dem Zeitpunkt erledigt, zu dem keine Staubflocken mehr durch die Luft gewirbelt werden, also wenn die Staubflockenmigration gegen Null geht.




Also..... weit und breit kein Grund zum Verzweifeln. Fortsetzung folgt...