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Summer in the city...

Bisher haben wir Hitzemuffel immer die Rheinebene verflucht, weil es insbesondere in Karlsruhe ganz schoen heiss werden kann im Sommer. Und wie wir gelitten haben im Buero ohne Klimaanlage ganz zu schweigen von einer Wohnung, die man nur durch kontrolliertes Lueften und Ganztagesverdunkelung einigermassen ertraeglich temperieren konnte, wenn ueberhaupt….ein Alptraum! Das waren die Sommer in Karlsruhe. Im Jahrhundertsommer 2003 soll Thorsten gesagt haben, er wandere aus, wenn es noch einmal einen solchen Sommer gaebe….was er damals nicht gesagt hat, und sich wahrscheinlich auch nicht hat traeumen lassen, ist, dass er in eine Stadt auswandert, in der es noch waermer wird als in Karlsruhe: HOTLANTA !
Waehrend es bis Mitte Juli noch richtig nett und angenehm war, geht waermemaessig momentan so richtig die Post ab. Der Sommer hat es hier wirklich in sich. Taeglich um die 100 Grad Fahrenheit und meistens verdammt schwuel. Nachts ist es hier ungefaehr so warm wie in Karlsruhe tagsueber. Yippiejayeah!
Das erstaunliche ist jedoch: Keiner kriegt’s wirklich mit.
Waeren da nicht die kurzen Wege von der Haustuer ins Auto, vom Auto ins Buero und wieder zurueck, vom Auto in den Supermarkt und dann irgendwann wieder vom Auto bis zur Haustuer….usw., wuerde man nicht einmal ins Schwitzen geraten. Im Gegenteil. wuerde man sich zum Arbeiten nicht warm genug kleiden, haette man sich in Null Komma Nichts die dickste Erkaeltung eingefangen.
Unsere Klimaanlage zu Hause hat ganz schoen zu schaffen, um das Loft auf Ertraeglichkeit herunter zu kuehlen, aber sie laeuft und wir haben zum Schlafen angenehme Temperaturen. Beim ersten Schritt vor die Haustuer morgens, wuerde man sich seinen business attire, am liebsten wieder vom Leib reissen. Das frische Gefuehl nach der morgendlichen Dusche ist nach zwei Sekunden weg und der einzige Gedanke ist: “Holy crap! Des geht gar net!” Der amerikanisch-badische Gedanke wird allerdings verworfen, sobald man im Auto sitzt und die dortige A/C, die etwas leistungsfaehiger zu sein scheint, als die deutschen Versionen, ihre Dienste tut. Ok, jetzt geht’s wieder. Die Abkuehlung im Auto geniessen, bevor der naechste Hammer kommt. Im Parkhaus aus dem Auto steigen und durch die feuchte Hitze, die sich downtown noch schlimmer anfuehlt als zu Hause, ab ins Peachtree Center. Der Schritt vom Skywalk, der das Parkhaus mit dem International Tower verbindet ist eine absolute Wohltat. Endlich wieder A/C..! Cool down, ….langsam wieder auf Normaltemperatur kommen. Die Klamotten sollten ja nicht gleich morgens um 9 durchgeschwitzt sein…Nach dem Durchgang in den South Tower ueberkommt mich sogar ein Froesteln, weil hier die Klimaanlage knapp ueber freeze eingestellt ist. Meistens habe ich auch was zum Ueberziehen dabei. In der zwoelften Etage, wo ich arbeite ist es nicht ganz so kalt wie unten, aber das Klima dort hat nichts mit der wirklichen Welt zu tun. Und es ist tatsaechlich angenehm. Man hat einen, im wahrsten Sinne des Wortes”, kuehlen Kopf, kann sich konzentrieren, hat keine feucht-verschwitzten Haende und ist froh, wenn man sich am Nachmittag einen warmen Kaffee im Food Court holen kann, weil es mit der Zeit schon etwas frisch werden kann, wenn man so am Schreibtisch sitzt den ganzen Tag. But wait a minute….es ist ja schon wieder halb sieben. Noch schnell die angefangene Arbeit beenden und dann ab nach Hause. Die ersten Schritte in Richtung Parkdeck fuehlen sich noch einigermassen gut an. Man kommt aus der “Kaelte” empfindet die Waerme zunaechst als angenehm. Die Realitaet holt einen allerdings relativ schnell auf den Boden der Tatsachen zurueck. It’s hot out there, freakin’ hot. Thorsten hat unter der Hitze etwas mehr zu leiden als ich. Er muss naemlich im Gegensatz zu mir ziemlich weit durch die Hitze laufen, da kein Parkplatz mehr in der Naehe des Mason Buildings verfuegbar war. Und der Beetle steht auch noch den ganzen Tag in der Sonne...da ist der Feierabend dann schon gelaufen.
Die Sache mit den Klimaanlagen ist vom Wohlfuehlfaktor (insbesondere im Arbeitsalltag) de luxe. Zumindest, so lange man sich keine Gedanken macht ueber die Energie, die tag und nacht verblasen wird. Allerdings fragt man fragt sich schon, ob es tatsaechlich sein muss, dass Restaurants, Bueros, Geschaefte….tatsaechlich dermassen heruntergekuehlt werden muessen, dass man sich nach einem Pulli sehnt oder anfaengt zu frieren. Ich habe eine Kollegin, die wegen zu kalt eingestellter A/C in ihrem Buero schon einen Heizluefter betrieben hat, damit sie nicht friert. Warum nicht? Zusaetzlich zur Energie, die die A/C verbraucht, noch Strom zum wieder aufheizen verblasen….Sehr populaer ist auch das Warten im laufenden Auto. Warten, bis die Ehefrau aus dem Supermarkt kommt oder mit den Kids aus der ebenfalls eiskalten Mall, warten bis im Lokal ein Tisch frei wird, den Rausch nach dem Firm Outing ausschlafen oder einfach mal nur so im Auto sitzen und auf irgendwas warten. Auf jeden Fall muss das Auto laufen, denn sonst laeuft ja auch die A/C nicht…Auf Big Island, Hawaii bringen es die Amis fertig, im Volcano National Park, wo es unglaublich viel zu sehen gibt, einfach im laufenden Auto sitzen zu bleiben und aus dem Fenster zu glotzen. Daher auch der Spitzname “Drive-In-Volcano”. Selbst als ehemaliger Nicht-Gruen-Waehler koennte man durchdrehen, bei so viel Energieverschwendung… Aber egal. Es hilft ja doch nix. Die Hitze soll wohl noch eine Weile anhalten und uns bleibt nichts anderes uebrig als uns auf den Herbst zu freuen. Und bis dahin heisst es drin bleiben und warm anziehen! So long!