Anfang September hatten wir einen Uebernachtungsgast aus Karlsruhe. Jochen hat auf der Durchreise nach Costa Rica eine Nacht bei uns in Atlanta verbracht und ist direkt weitergereist. Wie auch immer. Zurueck in Deutschland hat er seiner Mutter von der Reise berichtet...dass er bei der Schwester eines Freundes in Atlanta uebernachten konnte und so weiter.... als Jochens Mutter erfuhr, dass der Ehemann von jener Schwester bei Georgia Tech arbeitet, hat sie wohl sofort nachgehakt, ob dieser Ehemann zufaellig Thorsten Stoesser heisst. To make a long story short, Jochens Mutter ist Bibliothekarin an der Uni Karlsruhe, mit der Thorsten jahrelang zusammen gearbeitet hat und nach wie vor immer mal wieder Kontakt hat. Dass Thorsten's Bibliothekarin und Stephan's Bandkollege Mutter und Sohn sind, wussten wir bis vor kurzem nicht, allerdings glaubt Thorsten inzwischen gewisse Aehnlichkeiten zu erkennen...
*** Die Welt ist klein - Teil 2 ***
Anlaesslich des Tags der Deutschen Einheit fand ein Empfang statt, zu dem ich mit meinen anderen deutschen Kollegen eingeladen war. Geladen hat der Generalkonsul Dr. Lutz H. Goergens hoechst persoenlich und es war uns eine Ehre, seiner Einladung zu folgen. Waehrend der Rede des Konsuls ist mir unter den Gaesten eine Frau aufgefallen, deren Gesicht mir bekannt vorkam. Sie hatte grosse Aehnlichkeit mit einer frueheren Schulkameradin aus dem Gymnasium. Kann nicht sein, dachte ich mir. Der Zufall waere zu gross. Ich wollte mich ja auch nicht blamieren und eine wildfremde Person anquatschen "Bist Du nicht die Claudia..?" Und wenn man sich dann doch geirrt hat, sich wieder aus der Affaere ziehen "..ach, doch nicht. Haette ja sein koennen. Also tschuess."
Also habe ich mich zunaechst auf das FANTASTISCHE deutsche Essen* konzentriert. Kurz bevor die Veranstaltung zu Ende war ist mir die vermeintliche Claudia dann noch mal ueber den Weg gelaufen. Gut gesaettigt dachte ich dann "...ist doch egal, wenn sie es doch nicht ist..." und habe sie angesprochen. Und natuerlich war sie's doch! Was sagt man dazu. Claudia war auch ganz perplex. Sie sei vor vier Wochen hierher gezogen und ihrem Mann gefolgt, der schon seit einem Jahr in Atlanta sei (und irgendwo auf dem GA Tech Campus sein Buero hat...).
*Was es alles zu Essen gab:
- Bratkartoffeln
- Spaetzle
- Rinderrouladen
- Koenigsberger Klopse
- Goulasch
- Rotkraut
- Sauerkraut
- Gruenkohl
- Matjessalat
- Fleischkaese
- Broetchen
- Kaese
- Zwetschgenkuchen
- Kaesekuchen
- Apfelstrudel
...alles vom Feinsten...hoffentlich bekomme ich naechstes Jahr wieder eine Einladung...
Aber zurueck zum Thema:
Man kann also gehen wohin man will und soweit man will, es laufen einem tatsaechlich immer wieder Menschen ueber den Weg, die man kennt oder die jemanden kennen, den man auch kennt, oder die mit einem selbst oder mit wem auch immer verwandt sind....Jetzt wird's kompliziert. Zum Beispiel haben wir (the Marggrander Family) auf Kreta mal einen (Gross-)Cousin (keine Ahnung welchen Grades) von Ruth kennengelernt. Ausserdem habe ich hier einen Arbeitskollegen, der mit einer meiner frueheren Arbeitskolleginnen aus Karlsruhe befreundet ist. Und weil sich der Kreis ja meistens schliesst, ist eben dieser Arbeitskollege auch noch mit einem von Thorstens Mitschuelern aus Woerth befreundet... Die Welt ist so klein, dass es schon gar nicht mehr auszuhalten ist...