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Weihnachten 2007 - Germany frozen over

Nachdem wir letztes Jahr ueber Weihnachten in Atlanta geblieben sind, um das ziemlich turbulente Jahr 2006 geruhsam ausklingen zu lassen, haben wir uns dieses Jahr entschlossen, die Weihnachtstage im Kreise unserer Familien zu verbringen. Nach etwas mehr als einem Jahr Atlanta, wo das Wetter meistens sonnig und die Temperaturen selten unter 5 Grad Celsius gehen, waren wir begeistert von der winterlichen Atmosphaere die uns in Stuttgart erwartete. Es war „arschkalt“ als wir am 23.12. aus dem Flugzeug gestiegen sind und die Landschaft war wie in Zuckerguss gehuellt. Als dann noch, zu Thorstens Leidwesen, „Last Christmas“ im Radio lief, war die Weihnachtsstimmung perfekt, zumindest bei mir... Am Ankunftstag haben wir unsere Eltern und Schwiegereltern besucht und versucht, das Schlafdefizit der letzten Nacht aufzuholen, was uns nicht besonders gut gelungen ist. Trotz Mittagsschlaf am Anreisetag waren wir abends hundemuede. Doch die Muedigkeit hielt nicht lange und so lagen wir fast die ganze Nacht hellwach und haben uns mit verschiedenen Dokumentationen auf n-tv und Phoenix die Zeit vertrieben. Erst am fruehen Morgen, gegen 5:30 fielen uns die Augen zu. Und dann war ja auch schon bald wieder Zeit, aufzustehen. In der zweiten Nacht, von Montag auf Dienstag haben wir dann so gut und tief geschlafen, dass wir leider verschlafen haben und ca. 1 Stunde zu spaet zum Fruehstueck bei Bine und Gerd kamen... In Nacht 3 und 4 stellte sich dann wieder die Schlaflosigkeit ein, die wir mit n-tv und Phoenix verbrachten. Das Nachtprogramm ist allerdings ziemlich abwechslungsreich und sehr interessant....
Ueber die drei Weihnachtstage hatten wir ein umfangreiches Programm. Heilig Abend haben wir uns aufgeteilt, so dass jeder von uns bei seiner Familie sein konnte. Erst spaeter, nachdem Bescherung, Weihnachtsessen und der gemuetliche Teil vorueber waren, kam Thorsten von Woerth nach Reichenbach gefahren, um mich abzuholen. Als Thorsten ankam waren wir gerade in eine Runde Trivial Pursuit vertieft, die uns allen unsere Wissensluecken aufzeigte. Unsere Defizite haben wir allerdings darauf geschoben, dass die Fragen und Antworten zum Teil veraltet waren und aus heutiger Sicht so nicht mehr gestellt werden wuerden oder anders zu beantworten waeren. Trotzdem ging das Spiel mit einem deutlichen Sieger irgendwann zu Ende und wir machten uns auf den „Heimweg“ ins Gastdozentenhaus. Den 1. Weihnachtsfeiertag verbrachten wir im Wesentlichen mit Essen: Fruehstueck bei Bine und Gerd in Hagenbach, Mittagessen, bei Stephan und Jasmin in Eggenstein, Abendmahl bei Christel und Gerhard in Woerth, wo das alljaehrliche Familientreffen mit Christel’s Seite der Verwandtschaft stattfand. Das Essen war bei allen Gastgebern reichlich, deutsch und sehr gut. Am zweiten Feiertag haben wir dann Oma und Opa Marggrander besucht und uns von Ruth und Peter verabschiedet. Am 27.12. sind wir zurueck nach Atlanta geflogen. Aufgrund von ziemlich starkem Gegenwind hat sich der Flug unendlich gezogen und wir waren froh, als wir nach fast 11 Stunden aus dem Flugzeug steigen konnten.
Wir haben uns gefreut, Euch alle mal wieder zu sehen und wuenschen Euch einen guten Rutsch!

Season's Greetings 2007


Was in Deutschland Adventszeit oder (Vor-)Weihnachtszeit genannt wird, bezeichnen die US-Amerikaner als "Holiday Season". Die Holiday Season beginnt mit dem "Tag des toten Truthahns", naemlich an Thanksgiving! And right after that the holiday madness begins: Thanksgiving ist einer der hoechsten US-Feiertage, an dem die meisten Geschaefte tatsaechlich geschlossen sind. Und weil "wir" das hier in "Amerika" nicht gewohnt sind , dass wir mal nicht einkaufen koennen, und das auch noch "kurz" vor Weihnachten, erfuellt uns dieser Konsumstopp mit Unbehagen und Nervositaet. Fuer Abhilfe ist jedoch gesorgt. Der Tag nach Thanksgiving steht wieder voll im Zeichen des Konsums! Am "Black Friday" oeffnen manche Geschaefte bereits um 0:00 Uhr, manche um 4:00 frueh, manche auch "erst" um 6:00 Uhr. The dear valued customer wird mit allen moeglichen Sonderangeboten und early bird super saver specials in die Konsumtempel gelockt, wobei manche Angebote wirklich super sind, andere wiederum das fruehe Aufstehen nicht wert. Allerdings ist es mit den Sonderangeboten ja meistens so, dass die Sachen, die man dann gerne haette, leider nicht reduziert sind...but that's another story. Black Friday ist jedenfalls als "the busiest retail shopping day of the year" bekannt, nach welchem der Einzelhandel endlich wieder schwarze Zahlen schreibt. Unsere diesjaehrige Black-Friday-Erfahrung hat gezeigt, dass man Shopping an diesem Tag besser vermeidet, denn die Schnaeppchenjagd ist mit unglaublichem Stress in den Malls und auf den Strassen verbunden, weil fast alle frei haben und "jagen". Ist Black Friday erstmal ueberstanden geht es dann mit Riesenschritten auf Weihnachten zu.
Waehrend man in Deutschland die letzten Geschenke am 23. kauft, um dann am 24. mit seinen Lieben ein friedvolles Fest zu verbringen, haben die Amerikaner einen Tag laenger Zeit, denn Christmas ist erst am 25. Dezember. Die Bescherung findet hier nicht, wie in Deutschland, abends statt, sondern "Santa" liefert alles ueber Nacht an, so dass am 25. direkt morgens beschert werden kann. Und nach der Bescherung gibt es dann das grosse Festmahl inspiriert von Food Network's "Season's Eatings"-Sendereihe. (...immer gern gesehen...auch die Amis koennen kochen, zumindest wenn Sie Zeit dazu haben...Wir haben hier zwar keinen Johann Lafer, der Domadensuppe kocht, aber dafuer gibt es Paula Deen, die uns neben leckeren Gerichten auch noch den passenden Suedstaaten-Slang beibringt. ) Am 26. ist dann wieder business as usual angesagt, einen "zweiten" Weihnachtsfeiertag gibt es in den USA nicht, man will ja auch zeitnah die unbrauchbaren Geschenke umtauschen (nur Spass!) oder Gutscheine einloesen....Fuer uns gibt es dieses Jahr trotzdem einen zweiten Weihnachtsfeiertag! Wir fliegen nach Germany!
Happy Holidays, y'all!

Ruth und Peter machen Atlanta unsicher - Ivan Lendl downtown gesichtet...

Reiseprotokoll Atlanta 10. -24.11.2007
10.11.07 Samstag
Abflug Stuttgart Delta 117, leichtes Frühstück zuhause, Stephan holt uns um 07:15 ab. Schneetreiben auf der Autobahn. Das Zweite Frühstück wird unvermeidbar, nachdem ich im Flughafen ein
Schild „Saitenwürstle mit Brötchen“ sehe. Die Abfertigung in Stuttgart ist insgesamt recht angenehm. Der erste Schock kommt am Gate: Bei unserem Flieger ist die Enteisungsanlage auf einem Flügel defekt. Man versucht, das schnellstens zu reparieren entweder an Ort und Stelle beim Einstieg oder am Lufthansa Hangar. Wenn die Reparatur nicht gelingt, müssen wir evt. warten bis von irgendwo in Europa das Ersatzteil eingeflogen ist. Die Stimmung sinkt. Kurz darauf Entwarnung, Reparatur gelungen wir können fast planmäßig boarden. Nachdem die Maschine alle Passagiere aufgenommen hat, folgt Standzeit von einer weiteren Dreiviertelstunde. Ich hab´s gewusst, wenn wir fliegen gibt’s delay. Mit fünfundvierzig Minuten Verspätung hebt die Boeing 767 ab Richtung Atlanta. 10 Stunden liegen vor uns, die dann doch schneller vergehen als befürchtet. Im Bordkino kommt nur Scheiß (Transformers). Das Essen Pasta ist für mich ähnlich wie das Filmangebot. Hartsfield-Jackson erwartet uns mit seinen Entfernungen. Immigration Check ein freundlicher schwarzer Officer lässt uns einreisen, dann Toilette, dann Gepäckband. Dann erneuter Gepäckcheck mit Aufgabe. Flughafenbahn bis Concourse Terminal und luggage-claim. Julia und Thorsten erwarten uns. Freudige Begrüßung und Erleichterung: endlich in Atlanta. Die Fahrt in Julias Escape zu den Milltown Lofts verläuft unspektakulär. Das erste Bier : Budweiser. Welches Zischen.. unglaublich gut.
Julia überrascht uns mit dem Abendessen „chili con carne“, ein Hochgenuss nach der Delta-Pasta.
Ein kleines Kartenspiel erleichtert den Übergang ins Bett. Schlafen, nach 24 Stunden erstmals wieder ein Bett unterm Hintern. Die Nacht verläuft gut. Jet-Lag ist nicht ganz so schlimm.
11.11.07 Sonntag
Nach dem Frühstück beschließen wir, gemeinsam das No
rth Georgia Premium Outlet in Dawsonville zu besuchen. Hier gibt´s alles und alles billiger. Ruth und ich werden in Klamotten fündig. Koscht ja fascht nix. Nach einigen Stunden Schnäppchenjagd fahren wir müde zurück nach Atlanta (Fahrtzeit ca. 1 Stunde). Zwischendurch gönnt sich Julia bei Waffle House eine .. na was: Waffel. Abends gehen wir Essen zu Ted Turner´s Montana Grill. Ruth isst Lachsfilet (medium) und ich Bison-Steak, green beans and fries. Gar nicht so schlecht, zur Wiederholung empfohlen. Thorsten fängt an zu schwächeln (eine Erkältung greift an). Abends gehen wir noch zu Kroger (Super-Super-Market). Wir beschließen, dass Ruth morgen Abend für uns kocht. German food. Schweinekoteletten, Rotkraut und Kartoffelbrei.
12.11.07 Montag

Wir marschieren von der Wylie Street zur Marta Edgewood RD/ Reynoldstown ca. 30 Minuten. Was mache mehr jetzt? Ü-Bahn-Tickets kaufen. Breeze Karten für visitors kosten für 3 Tage 11,50 USD. Damit kann man jedoch auch kreuz und quer durch Atlanta fahren. Wir fahren erst quer (westbound) bis Five Points. Dies ist die Umsteigestelle für die Nord-Süd-Richtung. Zum Essen haben wir uns verabredet mit Julia. Also fahren wir hoch (northbound) Richtung Peachtree-Center und landen direkt vor dem Hard Rock Cafe Atlanta (vor welchem sonst?). Interessiert gehen wir rein. Gute Musik, freundliche Menschen und hunderte Exponate von verschiedenen Rock-Größen erwarten uns. Natürlich auch HRC-Merchandise. Für Lara finden wir schnell ein passendes Shirt für Ruth ein schickes Jäckchen; hat sich wieder mal rentiert! Mittagessen im azio (Italiener), große Pizzen u.v.m.
Nach dem Mittagessen gehen wir zu Fuß zu Enterprise, eine der großen Autovermietungen des Landes. Nach kurzem Überlegen ringe mich durch, einen SUV zu mieten, den ich am Mittwoch abholen kann. Vielleicht wird´s ein Ford Escape. Mal sehen. Auch hier pure Freundlichkeit und positive Aha-Erlebnisse.
Danach Fahrt mit der Marta zur Midtown-Station. Auf dem Weg zum Piedmont-Park sehen wir das Margaret Mitchell Haus, und Ruth will rein. Entrance fee 12 USD und eine Führung von 75 Minuten beginnt in Kürze. „ We´ll think it over“ und flugs waren wir wieder draußen. Einen Ausflug in den Piedmont-Park dehnen wir nicht allzu sehr aus. Die Füße tun weh, die Kehle hat Durst, also zurück zur Marta, die uns wieder in Richtung Heimat befördert. Wieder ne halbe Stunde tippeln, dann zu Hause, Schuhe aus, Bier raus, alles aus. Ruth beginnt mit den Vorbereitungen zum Abendessen, was alle Mitesser später genießen und in höchsten Tönen loben. Ein bisschen Jet-lag ist noch zu spüren, deshalb früh ins Bett. Thorsten wird immer kranker.
13.11.07 Dienstag
Wir marschieren von Wylie zur Marta. Diesmal zur King´s Memorial Station, was mir auch ca. 30 Schritte näher vorkommt. Ursprünglich wollen wir heute ins High Museum of Art lassen uns beim Frühstück jedoch in Anbetracht des lädierten
Zustands der Füße von Julia überzeugen, einen Bummel durch Atlantic-Station zu machen. Nicht viel laufen, Marta, Toll-free-Bus und gut. Natürlich ein bisschen shopping. Ruth bei Ann Taylor Loft und ich kaufe bei ein neues Tennis-Racket von Prince (Schlägt Asse, wenn man´s kann). Mittagessen Shrimps (Ruth) und Burger (ich) im Fox-Sport-Grill. Dann wolle mer hoim, s´langt für heit. Füß hoch lege, Bierle trinke unn gut.
Für abends ist der Besuch der Philips-Arena geplant mit dem Heimspiel der Atlanta Thrashers gegen die Florida Panthers. Hey, zuer
st mal die Arena, Platz für 24000 Zuschauer. (wie das ausverkaufte Wildpark-Stadion) Toller Blick von jeder Stelle. Wir saßen ziemlich oben, schätzungsweise 20 Höhenmeter vom Geschehen weg. Tolle Lichteffekte, Wahnsinns-Akustik. Superspitzenklasse. Rings rum en haufe Amerikaner. Das Spiel endete nach dem dritten Drittel 2:2, worauf eine Verlängerung von 5 Minuten angezeigt war. Bereits nach 25 Sekunden schossen die Thrashers das Siegtor. Hossa, Hossa (so hieß der Schütze). Thorsten musste nach dem zweiten Drittel nach Hause¸ die Erkältung hat ihn endgültig eingeholt. Ach ja, und da wartete noch eine Überraschung, die ich vergessen (verdrängt) habe: unsere Toilette ist verstopft, das Wasser steht bis zum Rand, nichts tut sich. Leider sind die Baumärkte hier um 22:00 Uhr schon zu, sonst hätte ich mich mit den richtigen tools ans Werk gemacht, Aber mit Plastikbecher und Soßenschöpfer war nicht viel auszurichten. Julia und ich verabreden, morgen früh zu Lowe zu fahren um Plumber-tools zu kaufen.
14.11.07 Mittwoch
Ruth´s Geburtstag! Nach der Gratulationscour gab´s Frühstück. Julia und ich fahren zu Lowes und führen Fachgespräche mit dem Fachverkäufer. Bepackt mit Saugglocke, Schlauch und Spirale kehren wir heim. Jetzt wird´s Zeit für die Erledigung, denn wichtige „Geschäfte“ drängen darauf erledigt zu werden. Aber ein erfahrener Heimwerker erledigt solche Störungen in Sekundenschnelle: Saugglocke angesetzt, zehn Mal gepumpt und ruckizucki war der Durchgang frei. Diese Steine, die da vom Herzen fallen, habe ich richtig rum
peln hören.
Erneut geht´s zur Marta, wiederum zum kräftesparenden King Memorial. Unser Ziel ist erneut Atlantic Station, um dort den Tennisschläger abzuholen. Alles klappt. Zurück in die Marta: Wir sind um 01:00 pm mit Julia verabredet. Mittagessen im Sundial Restaurant im Westin Tower. In luftiger Höhe dreht sich das Restaurant in einer Stunde um 360°. Tolle Aussicht und noch tolleres Essen erwartet uns. Im Übrigen ist festzustellen, dass die Esskultur der Amerikaner nicht so schlecht ist wie ihr Ruf. Sicher zieht es die überwiegende Bevölkerung in die Fast-Food-Schuppen. Trotzdem gibt es einige exquisite Restaurants, die deutschen Sterneköchen in nichts nachstehen. Unser freundlicher Ober bemerkt natürlich, dass wir Ausländer sind und bringt uns nach dem Dinner eine Überraschung. Drei Miniaturgebäckteile, die ebenso gut schmeckten als wären sie von Endle, nur nicht so süß. Hervorragend! Als Jeff oder so ähnlich (der Ober) dann hörte, dass Ruth Geburtstag hatte, gratulierte er brav und freute sich wie ein Schneekönig, dass er uns eine Freude gemacht hatte.
Nun tingeln wir durch Downtown. Wir haben
noch zwei Stunden bis zum Abholen des Mietwagens. Peachtree Street rauf Richtung SunTrust Tower. In der Nähe steht auch eine ältere methodistische Kirche, die Ruth unbedingt besichtigen will. Unschlüssig stehen wir rum und suchen einen Eingang. Da hören wir eine sonore Stimme, die uns frägt: Hey you guys, where you from? We are from Germany und damit war die Falle zugeschnappt. Der African-American namens Benjamin witterte die Gunst der Stunde und erzählt, dass er in Pirmasens stationiert gewesen sei. In sehr freundlichen Worten erklärt er uns die Geschichte der Methodisten und von Martin Luther King, dessen Museum wir unbedingt besuchen sollten. Auf unseren Hinweis, dass wir zur Enterprise Autovermietung wollten zeigte er uns freundlich die direction und kam zum Schluss zu der Feststellung, dass der Euro ja eine sehr starke Währung sei und er ein bisschen Geld für Essen bräuchte. Mein Blick in die Geldbörse brachte nur drei Zwanzigdollarscheine zu Tage, also eigentlich viel zu viel Geld. Ich denke er wäre bei 5 Dollar schön glücklich gewesen. Kurzentschlossen gab ich ihm 20 Bucks. Er strahlte gab mir die Hand und Ruth einen Handkuss. Mit den Worten „God bless you“ fanden wir schließlich den Abgang. Bei Enterprise wartete Jacob Stelzer auf uns, um einen Jeep Grand Cherokee Laredo an uns zu vermieten. Na Ja, man ist ja nur einmal im Jahr in Amerika und will da nicht mit einer Durchschnittskutsche umher fahren. Nach den Formalitäten stiegen wir in den Nobel-SUV und ich fuhr nach Bauchgefühl Richtung Wyliestreet. Zwischendurch verließ mich die Orientierung und neben dem Martin Luther King Museum, das ich vorher noch nie gesehen habe, hielt ich an. Meine Copilotin studierte die Karte und las mir daraus vor. Etwa 300 m voraus kam eine Ampelkreuzung und wir konnten den Namen dieser Straße entziffern. Dann war wieder alles klar. Wenige Minuten später konnte ich den Jeep auf der Fieldstreet (Parallelstraße zur Wylie) einparken. Endlich hatte ich Zeit und den Kopf, die Spiegel und den Sitz auf meine Verhältnisse einzustellen.
Stolz betreten wir das Appartement. Volker hat auf den Anrufbeantworter gesprochen, um Ruth zum Geburtstag zu gratulieren. Wenn er gewuss
t hätte, dass ich Stunden zuvor mich als Plumber betätigt habe, hätte er wahrscheinlich auch mich zu meiner Rohr-frei-Aktion gratuliert.
Am Abend gingen wir zusammen zum Geburtstagsessen zu Rathbun´s in der
Wyliestreet. Natürlich mit dem Jeep und mit valet-parking. Wenn schon, denn schon. Ein wirklich superbes Mahl wurde serviert, wobei wir unterschiedlich bestellten und somit jeder eine andere Köstlichkeit genießen durfte. Die Location war eine alte Fabrikhalle mit Tisch an Tisch und Stuhl an Stuhl; entsprechend war die Geräuschkulisse, was hier jedoch niemand wirklich zu stören scheint. Getrunken haben wir einen 2005er Chardonnay von Louis Latour aus Pouilly/Burgund.
Zuhause klang der Abend aus bei allerlei Diskussionen, müde ins Bett gefallen, begann es draußen kräftig zu regnen. Der erste Regen seit Monaten in Atlanta! Und wir waren dabei.
15.11.07 Donnerstag
Heute Vormittag wollen wir nach Marietta in einen Cowboy-Laden gehen. Vielleicht können wir da
günstig was erwerben. Ein Doppelholster und einen Stetson eventuell. Eine 45-er Magnum haben sie, glaube ich, nicht. Als wir dort ankommen im High Plains Western Wear krieg ich sofort einen Hut verpasst der mir außerordentlich gut steht. Ruth guckt nach Cowboystiefeln und wird –ich hab`s vermutet - fündig. Nur mich mit dem Hut findet sie nicht passend. Fir was willsch en des aziege? Damit mache ich mich auf die Suche nach was anderem. Hauptsache „ihr“ passen die Cowboystiefel!! Schließlich nehme ich einen Gürtel, weil den kann man, wenn er nicht gefällt, unterm Pullover verstecken. Um 12:00 Uhr machen wir uns auf weiter Richtung Norden. Das Ziel heißt “Prime Outlets in Calhoun” (Halfway between Atlanta and Chattanooga).
Gähnende Leere herrscht in diesem Outlet. Kaum Besucher, zwei Restaurants, das eine ein Mex das andere ein Cafe. Wir b
eschließen, ins Cafe zu gehen, wo wir Sandwich und Croissant verzehren. Eigentlich haben wir gar keine Lust mehr zum Shoppen, trotzdem gehen wir in den Nike-Laden und kaufen ein bisschen hier und ein bisschen da. Auf dem Rückweg zum Auto kommen wir nochmal bei Ralph Lauren vorbei. Diesmal schlage ich eiskalt und ohne Vorwarnung mit einer superstarken, hoch eleganten Lederjacke zu. Die Rückfahrt wirkt ein wenig einschläfernd aber läuft insgesamt gut. Mit großer Zielgenauigkeit landen wir in der Fieldstreet unmittelbar vor unserem „Schweinhaus“.
Ruth macht Spaghetti
Bolognese zum Abendessen. Es ist nicht wie zuhause, weil ich das falsche Spaghetti-Tomato-Sauce-Mix empfohlen habe. Das andere, das danebenstand wäre bestimmt besser gewesen. Es hat trotzdem allen geschmeckt, halt ein bisschen anders als mit Maggis Meisterklasse.
16.11.07 Freitag
Peter´s Geburtstag. Tolles Frühstüc
k. Heute fahren wir ins High Museum of Art. Das liegt in Midtown und Midtown ist inmitten der Stadt. Schönes Gefühl, links Autos, rechts Autos und du suchst einen Parkplatz in der Nähe des Museums von dem du nicht weißt wie du hin kommst. Nach dem zweiten Anlauf klappt´s. Das Museum ist relativ neu und mit allerlei Exponaten bestückt. Von Römerskulpturen über ägyptische Geschichte bis zu Gemälden, Plastiken und Möbeldesigns der älteren und neueren Zeit. Radierungen und Zeichnungen von Paul Klee, Otto Dix, aber auch Pablo Picasso und Henri Matisse sind zu bewundern. Nach 2 ½ Stunden brechen wir ab. Hunger! Wir beschließen nach Hause zu fahren, wo ein überaus voller Kühlschrank auf uns wartet.
Nachmittags fahren wir
zum Carter Dingsbums Park, wo wir ein bisschen spazieren gehen. Ruth findet einen Appartement-Schlüssel den ich brav an der Rezeption des Carter-Museums abgebe.
Am Abend ist Longhorn-Steakhouse in Buckhead angesagt. Slow-roasted. Diskussionen beenden den Abend .
17.11.07 Samstag

Um 12:00 Uhr ist das Spiel der Georgia Tech Yellow Jackets gegen North Carolina. Vorher frühstücken, einkaufen und tanken. Das Stadion und das ganze drum rum beeindruckt stark. Immer wieder flackert der Nationalstolz der Amerikaner durch. Flaggen, Hymne, Stolz, alles ist zu spüren. Hot-dog mit relish aus der Alu-Tüte, auch ein Family-Dinner. Football dauert ja 4 mal 15 Minuten. Im letzten Viertel habe ich langsam die Spielregel kapiert. Interessant auch, dass das letzte Viertel insgesamt eine Stunde dauerte. Julia kocht abends Thai-Curry mit Hühnchen, das uns allen mundet.
18.11.07 Sonntag

Nach dem Frühstück geht´s ab nach Savannah. Zuerst die Interstate 75 South bis Macon, dann die 16 East. Fahrt verläuft mehr oder weniger ohne Probleme. Das Westin ist ein Super-Hotel (Übernachtung 245 USD), liegt aber auch sensationell am Hafen von Savannah mit Blick auf Savannah. Der freundliche Empfangschef gibt uns ein Upgrade und wir bekommen ein Zimmer im 15. Stock mit Blick auf die Stadt. Wir fahren nach Tybee Island, damit Ruth endlich ihr geliebtes Meer sieht. Bei einem Spaziergang am Strand entdecken wir plötzlich in etwa 70 m Entfernung drei Haie, die sich ihren Weg durch das Wasser suchen… oder waren es doch Delphine? An den Rückenflossen war der Unterschied nicht zu erkennen. Bleiben wir einfach bei den Haien, das wirkt aufregender. Am Nachmittag schlendern wir durch Savannah, nachdem ich ca. eine Stunde einen Parkplatz gesucht hatte. Unsere Bemühungen, ein Speiselokal zu finden, waren vergebens. Nach kurzem Rundgang beschlossen wir im Restaurant des Westin`s zu speisen. Eine Spezialität ist „Savannah Signature Pot Pie“. Wir haben`s beide bestellt und nicht bereut. Es handelt sich dabei um einen Porzellan-Topf gefüllt mit Fisch, Jakobsmuscheln und Hummer in einer wunderbaren Sauce, dazu gab es Gemüse und (gewaschenen) Reis.
19.11.07 Montag
Das Frühstück im Westin entspricht nicht den Erwartungen: es gibt ke
in Buffet. Wohl mangels Gästen. Ich bestelle ein Eier-Omelette, Ruth ein fried egg, sunny side up. Zu beiden Gerichten gab es Rösti!!! Gestärkt verlassen wir das Westin, um eine Stadtrundfahrt in Savannah mit einem historischen Bus zu machen. Interesting! Die amerikanisch sprechende Reiseführerin zeigte uns die Grenzen des Verstehens immer wieder auf. Gegen 13:00 Uhr fahren wir guten Mutes weiter Richtung Charleston/South Carolina. Bei Walterboro verlasse ich den Interstate 95 North, um über Land eine Abkürzung zu nehmen. Nach anfänglichen Orientierungsschwierigkeiten finden wir die Richtige Route ALT 17 nach Summerville, wo wir den Interstate 26 East befahren. Schließlich treffen wir um 12:30 Uhr zielgenau am Holiday Inn, Calhoun Street Ecke Meeting Street, ein. Ein Spaziergang zum Hafen zeigt uns die Nähe zum Atlantik. Zurück in der Stadt entdecken wir die King Street (Parallele zur Meeting), die wohl die Haupteinkaufstrasse darstellt. Gegessen hatten wir außer dem opulenten Frühstücksdinner noch nichts. Schließlich finden wir ein Thai-Restaurant, das ansprechend aussieht, innen jedoch etwas modrig riecht. Unsere Bestellungen sind jedoch zu unserer Zufriedenheit und so kehren wir gestärkt ins Hotel zurück. An der Bar spricht uns ein amerikanisches Ehepaar an, das seit 53 Jahren verheiratet ist und es stellt sich heraus, dass ein Neffe der Frau in Deutschland verheiratet ist und in Bretten wohnt. The world is small!
20.11.07 Dienstag
Beim Frühstück fällt uns eine Deutsche auf, die in shwabish-english mit dem Kellner verhandelt. Am Buffet erzählt sie mir, dass ihr Mann beruflich hier zu tun hat und sie mitgereist sei. Vier Wochen. Sie wohnen in Niefern near Pforzheim and visit öfters the Reichenbach Therme. Wir machen uns auf den Weg in die Stadt und
anschließend in das Marine Center, um eine 90 minütige Hafenrundfahrt zu machen. Auf der South Carolina Belle platzieren wir uns neben zwei … Münchnern. Währen der Schifffahrt ist wieder mal mein Foto-Akku leer. Wir beschließen ins Hotel zu gehen, um den Akku an den Strom zu hängen und anschließend den Peninsula Grille zu besuchen um für den Abend einen Tisch zu bestellen. Auf dem Weg dahin entdecken wir „Sticky fingers“, eine Restaurantkette, an der angeblich Mick Jagger beteiligt sein soll. Da wir Hunger haben, verschaffen wir Abhilfe. Wieder im Hotel. Ausruhen! Um 7:30 Uhr sind wir zum Abendessen angemeldet. Eine bemerkenswerte Location, aber relativ dunkel. Ich kann die Speise- und die Weinkarte nicht lesen. Die freundliche Bedienung hilft mir sofort mit einer Kugelschreiberlampe aus. Was dann kommt, ist nach Michelin-Kriterien sternewürdig. Nicht nur dass ich an diesem Abend, den besten Weißwein meines Lebens trinke, ein 2005er Pouilly Fusse, auch die Speisen sind exzellent. Gegen neun waren wir wieder im Hotel. Der Barkeeper versorgte uns noch mit Johnny Walker Black Label. Dann ins Bett, doch die Fülle des Magens lässt uns nur schwer einschlafen. Um 23:45 Uhr fire-alert im Hotel. Wir schrecken hoch, ein solch schrilles Sirenengetöse haben wir noch nie gehört, minutenlang. Ruth öffnet die Flurtür, gegenüber taucht ein verschlafener Amerikaner mit seiner Frau auf. Wir wissen nicht, ist es echt oder Fehlalarm. Ich gehe zurück, um meine Hosen anzuziehen und stecke als erstes den Geldbeutel ein, in dem sich die Kreditkarte befindet. Inzwischen taucht auf dem Flur ein Polizist auf, der uns beruhigt, everything´s okay, sleep well. Pustekuchen, sleep well. Wir quälen uns im Bett rum, schließlich schlafe ich ein.
21.11.07 Mittwoch
Am nächsten Morgen stellt sich heraus, dass irgendein schlauer Angestellter mit einer Sprühdose aus Versehen oder aus Absicht, den Alarm ausgelöst hat. Ich vermute, er war schon eine halbe Stunde später arbeitslos. Das Frühstück, na ja, wir wollten ja rechtzeitig los fahren, um am Nachmittag den Mietwagen abgeben zu können. Die 530 km gehen recht gut zu fahren. Unterwegs
treffen wir beim Tanken auf einen Trucker, der uns mit seinem Fahrzeug fotografiert. 15:00 Uhr Autoabgabe, danach Hard Rock Cafe mit Warten auf Julia, die uns um 4 Uhr dort abholt. Wir fahren zu Kroger zum Einkaufen. Hier ist die Hölle los. Alle Amerikaner brauchen wohl noch Getränke und was zu essen. Kroger Plus Card please, hört sich etwa an wie Nga plassaries und bedeutet Zeig deine Rabattkarte und es wird billiger.
Abends gibt’s Spaghetti mit Zucchini und Schinken mit Creme fraiche. Ruth geht früh schlafen. Die Feuer-Alarm-Nacht stec
kt ihr in den Gliedern.
22.11.07 Thanksgiving Day
Es regnet, das ermöglicht uns ein ausgedehntes Frühstück. Gegen Mittag wird es ein bisschen besser und wir brechen auf Richtung Norden. Nach dem Verlassen des Interstate 75 fahren wir durch eine Villengegend, Villen wie ich sie im Original noch nicht gesehen habe. Am Turmberg und Märchenring bzw. –viertel stehen im Vergleich hierzu geradezu Gesindehäuser. Eine kleine Wanderung zum Chattahoochee River eröffnet uns Eindrücke wie am Altr
hein bzw. im Rheinwald, nur die Schnaken fehlen. Auf der Rückfahrt meldet sich Hunger, überraschenderweise bei allen. Aber alles bzw. fast alles ist geschlossen. Da sind sie konsequent die Amis. Am Thanksgiving wird thanksgegived und nicht geworkt. Die Stadt kommt mir auch richtig leer vor im Vergleich zu sonst. Zurück auf dem Weg nach Wylie beschließen wir ein paar Eier in die Pfanne zu hauen. Es soll ja nur ein Snack sein, denn am Abend gibt’s Paprikahenderl (Ruth), Spätzle (Thorsten) und Salat (Ruth).
Wir besprechen, morgen kurz in die Stadt zu fahren, mir sind noch ein paar Shopping-Wünsche eingefallen.
23.11.07 Freitag
Unser letzter Tag vor dem Abflug. Es ist wie prognostiziert. Black Friday heißt, die Geschäfte öffnen teilweise um 12 Uhr nachts oder um 4 Uhr früh und reduzieren ihre Ware auf Teufel komm raus. Zuerst versuchen wir unser Glück
am Lenox Square. Angeblich gibt es 25 % auf alle Artikel. Da es dort auch Ralph Lauren gibt, wollen wir dort unser Glück versuchen. Doch… speziell die von uns gesuchte Ware ist nicht reduziert. Entmutigt ziehen wir von dannen und einigen uns, nochmal nach Dawsonville ins Outlet-Center zu fahren. Dort angekommen, herrscht Einkaufskrieg. Alle wollen irgendwelche Schnäppchen einkaufen. Die Straßen sind verstopft, die Nerven angespannt, die Läden rammelvoll. Trotzdem finden wir noch ein paar Kleinigkeiten. Danach fahren wir nach Hause, um uns auf den letzten Abend beim Inder vorzubereiten. Das dortige Essen entspricht jedoch nicht unseren Erwartungen, wobei Julia und Thorsten es recht ordentlich finden. Ruth´s und mein Geschmack ist es jedoch nicht.

24.11.07 Sams
tag
Abreise: Packen, frühstücken, noch ein bißchen schlendern, Zeit totschlagen. Im Internetcafe in der Caroline-Street nehmen wir noch einen Kaffee und um 13:30 Uhr geht´s ab Richtung Hartsfield-Jackson, der größte Verkehrsflughafen der Welt. Wir trinken noch eine Diet Coke und dann geht´s durch die Sicherheitskontrollen. Der Rückflug verläuft plangemäß und es kommt uns nicht mehr so lange vor, wie beim ersten Mal. Trotzdem, es bleiben 8,5 Stunde
n. Nach dem Auschecken aus dem Flugzeug sehen wir beim luggage-claim auch schon Stephan, der uns freudig winkt. Mein Blick schweift zum Ausgang, an dem sich ca. 8 -10 Beamte tummeln, um die Ankommenden nach ihren Einkäufen zu fragen. Die ersten werden zur Seite genommen, die Koffer geöffnet. Ich überlege und komme zum Schluss, dass ich erst dann durch die Kontrolle gehe, wenn die Zöllner beschäftigt sind. Als schließlich unsere Koffer komplett sind, ist die Gelegenheit günstig und wir nutzen sie eiskalt. Raus und weg zum Auto. Geschafft!

Zum Schluss danken wir Julia und Thorsten für die Gastfreundschaft und die Unterstützung, wenn unser Englisch mal nicht ausreichte. Es war für uns beeindruckend und einfach supidupi.

Visiting season not over yet....

On Tuesday, my colleague from the Norwegian University of Science and Technology, Trondheim, Norway is coming to Atlanta. He is on his way to Tempe, Arizona, where he will present his research at the Environmental Hydraulics conference. We will use his 3-day stop-over in Atlanta to exchange research ideas and give Hans an impression on what we do here at Tech. Welcome to Atlanta, Hans.

Die Welt ist noch viel kleiner als vermutet...

Housewarming Party in Peachtree City
Gestern waren wir zur Einweihungsparty bei meiner Schulkameradin Claudia, die mir auf dem Empfang im Deutschen Generalkonsulat ueber den Weg gelaufen ist, eingeladen. Nach ca. 45 Minuten Autofahrt in Richtung Sueden, kamen wir in Peachtree City an. Claudia und Christian haben dort ein sehr schoenes Haus bezogen. Nachdem die erste Small-Talk-Runde erledigt war und Christian uns etwas mehr ueber sich erzaehlt hatte, unter anderem, dass er am Humboldt Gymnasium das Abitur gemacht hat, graetschte Thorsten dann ein "...wir kennen uns doch vom Humboldt..." Nach kurzem Austausch des jeweiligen Abschlussjahrs, was auf beiden Seiten "Abi 88" hiess, war dann alles klar. Nicht nur Claudia und ich haben zusammen Abi gemacht, sondern auch unsere Maenner...

Von Eggschdoi nach Atlanta - Jasmin & Stephan on the road


Glauben konnten wirs erst, als wir tatsächlich amerikanischen (Flughafen-) Boden betraten…
Julia und Thorsten nahmen uns sehr herzlich auf und auch wir freuten uns tierisch, die beiden endlich wieder zu sehen. Sie hatten auch schon gleich eine Mega – Überraschung für uns parat:
„Hiken“ sollte es sein, und das gleich schon am nächsten Tag nach unserer Ankunft!
Es war das absolut Gigantischste, was wir je erlebt haben!
An den „Tallullah – Falls“ kletterten wir waghalsig über Felsen, schleppten uns steile Abhänge hinauf und hinunter, wateten durch einen wilden Fluss, badeten in dessen eiskaltem Wasser und die Mutigen unter uns rutschen sich den Hosenboden am „Sliding Rock“ platt. Diesem Vergnügen blieb ich allerdings fern, nachdem ich die fröhlichen Blutegel an meinen Armen entdeckte… aber einer musste das Spektakel ja auch fotografieren, nicht wahr ;-) ?
Danke, Julia und Thorsten, für dieses einmalige Erlebnis!

Montags gingen die beiden wieder ihrer Arbeit nach, während wir die Stadt mit der U-Bahn namens „MARTA“ erkundeten.
Die „World of Coca-Cola“ hatte uns nicht sonderlich beeindruckt. Dafür umso mehr der dazu gehörige Store, wo wir uns auch gleich eindeckten mit Caps und Shirts.
Ein paar Meter davon entfernt befindet sich das „Georgia Aquarium“ , ein Zuhause für alles, was Flossen, Schuppen, Saugnäpfe oder Krusten hat.
Schwer beeindruckt von den riesigen Aquarien und den schönen Tieren bekamen wir langsam Hunger.
Das CNN Headquarter war gleich um die Ecke und von Julia und Thorsten wussten wir, dass es dort genug Verpflegung gab. Recht hatten sie. Dort gab es alles, was unseren Speiseplan die nächsten 14 Tage dominieren sollte, und davon besonders viel: Burger in allen erdenklichen Variationen.

Julia und Thorsten wurden nicht müde, noch mehr Entertainment aus dem Hut zu zaubern und luden uns zu einem Eishockey-Spiel der Atlanta Thrashers ein. Diese boten uns ein super spannendes und actionreiches Spiel, bei dem auch die Schlägereien nicht fehlten!

Nach 3 Tagen U-Bahn freuten wir uns nun auf unseren Mietwagen, den Stephan abends zuvor übers Internet bei Hertz gebucht hatte. Nun ja, die Freude währte nicht lange. Schon nach wenigen gefahrenen Meilen wurde uns klar, dass wir einen echten Profi-Verkäufer bei Hertz erwischt hatten – der uns profimässig über den Tisch zog. Am nächsten Tag standen wir daher wieder todesmutig bei dem Herrn (2m groß, 3 Zentner schwer) auf der Matte. Stephan war wild entschlossen den Wagen zurück zu geben und machte es dem Hünen nicht leicht. Nach zähen Verhandlungen und 150$ später hatten wirs (äh, also ich meine Stephan) geschafft.
Bei „Enterprise“ um die Ecke gabs nen schicken feuerroten Pontiac mit V6 und 3,5l für wenig Bucks und alles war wieder gut ☺

So gerüstet fuhren wir dann am nächsten Tag alle zusammen zum heiß ersehnten Footballspiel, bei dem das Team von Thorsten’s Georgia Tech gegen die Army antrat. Vor allem das berühmte „Tailgating“, eine Art Massenpicknick vor dem Spiel, wollten wir nicht verpassen. Daher fuhren wir mit unserem feuerroten Flitzer und Thorsten am Steuer noch schnell zum Supermarkt, um uns mit Getränken einzudecken. Die hatten wir rasch beisammen, alles rein in den Kofferraum, Kofferraumdeckel zu – und Autoschlüssel drin.
Der Schreck saß uns allen tief in den Gliedern. Die beiden Jungs verhielten sich ritterlich, kümmerten sich bei 40°C brütender Hitze um die Lösung des Problems und ließen Julia und mich gen Footballstadion ziehen.
Zweieinhalb Stunden später – das Tailgating war super und Julia und ich saßen schon gespannt auf unseren Plätzen im Stadion – trafen auch unsere beiden Helden ein. Der Schlüsseldienst musste kommen und unseren Mietwagen professionell aufbrechen. Das Spiel war sehr interessant, konnte aber aus meiner Sicht das unfreiwillige Highlight des Tages nicht mehr toppen…. ;-)

Aber wer denkt, Thorsten ließe sich von einem Sonnenstich außer Gefecht setzen, der irrt sich gewaltig.
Am nächsten Tag jagte er uns gnadenlos den „Stone Mountain“ hoch, eine Art riesiger Felsenberg mit nicht zu verachtender Steigung. Unter 20 Minuten sollte es laut Thorsten schaffen zu schaffen sein und wir taten wirklich unser Bestes! Julia und ich keuchten nicht schlecht und schleppten uns tapfer hoch, während die Herren uns anpeitschten. Staunend sahen wir zu, wie manch ein verrückter Jogger an uns vorbei zog…
Letztendlich waren es gute 24 Minuten als wir den Gipfel erreichten und für diese geniale Aussicht hat sich die Rennerei auch tatsächlich gelohnt ☺
Zwischenfazit: in einer Woche trieben wir hier schon mehr Sport als zuhause das ganze Jahr über!

Einen Tag später befanden wir uns in unserem Pontiac Richtung Florida, und freuten uns schon tierisch auf Sonne, Strand und Meer.
Nachdem wir auch nach der 300. Meile immer noch Regenwetter und heftigen Wind durch unsere Autoscheiben sehen mußten, schwante uns schon Fürchterliches.
Und tatsächlich, nach 6 Stunden in unserem Hotel angekommen (das nebenbei erwähnt auch fürchterlich war), bot sich Florida von seiner wohl doofsten Seite. Es regnete ununterbrochen, war gleichzeitig brütend heiß und neblig.
Der Fernseher des Hotelzimmers kündigte im Ticker Tornados und Flutwarnungen an - genau da, wo wir uns befanden. Stephan handelte schnell und schaffte es tatsächlich, nachdem wir bereits eine Stunde im Hotel waren, wieder kostenlos auszuchecken.
Die Tornados tobten auf unserer Heimfahrt nur wenige Meilen von uns entfernt und wir waren froh, nach 6 Stunden wieder im wetterfesten Atlanta angekommen zu sein.
Julia und Thorsten staunten darüber allerdings nicht schlecht, wären wir doch eigentlich 4 Tage weg gewesen. Die Armen, so hatten sie uns wieder auf der Pelle…

Also war noch eine weitere Woche Atlanta angesagt und wir beschlossen, das eingesparte Florida – Geld unter die Leute bzw. in die Outlets zu bringen. Ihr könnt euch vorstellen, dass das kein Problem war…
So war die letzte Woche viiiel zu schnell um und schon bald war der letzte Tag gekommen, an dem wir wieder zurück mußten nach dem guten alten Eggschdoi.

@ Julia und Thorsten: vielen lieben Dank, wir hatten eine super Zeit mit euch und tolle Erlebnisse, die wir nie vergessen werden!
Wir haben damit unser Lieblings-Reiseziel gefunden und werden bald wieder kommen – selbst schuld ;-)

End of busy visiting season: Ruth & Peter approaching!

On November 10th Ruth and Peter will touch down for the second time at Atlanta's Hartsfield Jackson Airport. For them the flight and immigration procedure should be routine, since they went through everything last year when they accompanied us on our combined wedding and house hunting trip. And although they have seen most of Atlanta's tourist attractions, the neighborhood we moved to and so on, Ruth and Peter might be even more curious than our other visitors about what to expect. Especially how the Loft turned out finally - they only have seen it under construction...
However, the two of them won't need to waste their time with the usual sightseeing....so we will have the chance to expose them to the American way of life as we experience it every day. In the first week they will stay with us we have two celebrations coming up, because both of them are November-Babies. We already have some fine restaurants in mind for the party, but of course it will be up to the birthday boy/girl to make a choice! Also Ruth & Peter will get their portion of spectator sports: A Thrashers game and Georgia Tech Football are already scheduled for them. We are convinced that even "mother Ruth" will enjoy these events, although she doesn't really care about sports in general.

In the second week of their stay Ruth & Peter have plans to go on a road trip to Savannah and Charleston for a few days. We expect them back by Thanksgiving when Thorsten and I finally have two days off to get some rest. We haven't made any plans for these two days yet, but rest assured - we certainly will come up with something... Have a save trip!

Bine's Reisebericht


Also ich wollte eigentlich auch noch einen Bericht abgeben. Aber ich habe jetzt den von Mama und Papa geschrieben und was soll ich sagen: Das war genau meine Tour - eigentlich nicht ganz, ich habe nicht ganz soviel Kulturelles mitgemacht - aber auch ich hatte bei den beiden eine super Zeit und möchte mich ganz, ganz recht herzlich bei meiner lieben Schwägerin und bei meinem lieben Bruder bedanken.

Eins muss ich noch sagen, ich war nämlich zusätzlich noch auf einen Eishockey Spiel und das war SUPPPER . - Da haben Mama und Papa echt was verpasst. -

So ich kann nur sagen, ich werde auf jeden Fall wieder kommen und dann das nächste Mal mit Gerd.
Tschüs, Servus und Good bye

Sabine

Christel’s und Gerhard’s USA Reise



Bericht und Eindrücke über Atlanta vom 15.09.-30.09.2007

15.09.2007
Heute ging’s über den großen Teich, nachdem uns Sabine zum Frankfurter Flughafen brachte. Das ganze Procedere war aufregend und spannend, aber alles legte sich, nachdem wir einige Stunden in der Luft waren; für Abwechslung durch Essen und Trinken war ja gesorgt. Nach 10-stündiger Flugzeit setzte die LH sicher in Atlanta auf, geschafft.
Nachdem wir Einreise, Zoll u.s.w. hinter uns brachten, wurden wir durch Julia und Thorsten an der Baggage-Claim herzlichst begrüßt und gedrückt – ein bewegender Moment. Julias Car stand bereit und brachte uns zur Milltown Loft 1108. Jetzt war Wohnungsbesichtigung und man kann sagen: Größe, Höhe, funktionelle Einrichtung haben uns sehr beeindruckt, ohne zu übertreiben: „Einfach toll“ .
Der Reisestress war dann fast wie weggeblasen, nachdem uns Julia mit einem exzellenten Abendessen verwöhnt hatte. Und dann war Nachtruhe; aber ohne Türen hat man am anderen Morgen den ersten Schnarcher ausgemacht; der Name bleibt geheim!!!

16.09.2007
Der Sonntag begann mit einem kräftigen Frühstück und anschließend ging’s auf Tour; erstes Ziel war Down Town mit Julias Office am Peachtree-Center (Julia war gerade dabei ihr neues Büro einzurichten). Weiter ging’s zum Centennial Olympic Park, wo für uns der Kauf des City-Passes für das „Sightseeing Atlanta“ anstand. Weiter nach Buckhead zur Lenox-Mall; hier der erste Eindruck, dass in USA alles „big“ ist; hier auch die erste Begegnung mit dem berüchtigten Fast-Food. Aber wir nehmen alles zurück, was wir bisher über Fastfood sagten oder hörten; ja es schmeckte und soviel kann gesagt werden- es schmeckte die ganzen 14 Tage durch. Der Abend wurde dann beim Mexikaner abgerundet.

17.09.2007
Der Vormittag stand zur freien Verfügung und wir genossen Fernsehen, Dachterrasse mit dem herrlichen Blick auf die Skyline von Atlanta und die gemütliche Sitzecke auf dem Balkon.
Um die Mittagszeit dann mit dem Taxi zum Peachtree-Center, wo wir uns mit Julia trafen. Und dann ging’s hoch hinaus, nämlich in das 72. Stockwerk des Westin Hotel, wo wir bei prächtiger Aussicht unser Mittagsmahl einnahmen; auf dieser Höhe hatten wir bisher noch nicht gespeist – es war genial-
Nachdem wir Julia zum „Business“ entließen war die World of Coca Cola (WOC) an der Reihe (unsere 1. Besichtigung aus dem City-Pass). WOC ist ein Firmenmuseum, das einem die Entwicklung des Getränkes näher bringt und aufzeigt, wie wichtig Cola in den USA ist. Der Rundgang endet am Coca Cola Brunnen, wo die Vielfalt dieses Getränks (europäische, asiatische und amerikanische Version) verkostet werden kann ( wir haben getrunken bis alles klebte). Abends dann in gemütlicher Runde bei Bud+Pinot Grigio.

18.09.2007
Tagsüber im Botanical Garden; eine sehenswerte und gepflegte Anlage mit vielen exotischen Blumen und Pflanzen. Abends dann sportlich; gingen zum Baseball im Turner Field Stadion zu den Braves; eine interessante Arena. Obgleich uns der sportliche Teil wegen fehlender Regelkunde nicht so mitriss, war es absolut unterhaltsam. Naemlich 1. die Show und 2. wie die Amis Fastfood und Sport miteinander verbinden; im übrigen „Bud light icecold“ klingt heute noch in unseren Ohren.



19.09.2007
Julia’s Birthday; mittags mit Ihr beim „Italiener“ (gute Adresse). Anschließend ins Georgia Aquarium; ein Highlight der Tour.
Abends Geburtstagfeierlichkeiten im Food Studio - der Hochzeitskneipe – mit absolut feinem Essen und einem gepflegten Pinot-Grigio.

20.09.2007
Mit Thorsten zum Shopping ins Outlet-Center. Christel’s Day; Eindrücke: bei Hilfiger, Nike, Anne Taylor u.s.w. gute Auswahl zu vernünftigen Preisen, wir haben zugeschlagen.
Abends beim „Italiener“ zum Pizza-Essen.

21.09.2007
Heute mit Thorsten bei Georgia-Tech und seinem Office; beeindruckt von den Ausmaßen des Campus; eine Stadt für sich.

22.09.+23.09.2007
Frühzeitig mit Julia’s Car auf der Interstate nach Savannah mit Zwischenstation bei „Subway“ zum 2. Frühstück; weiter und zunächst an Savannah vorbei und einen Abstecher nach Tybee Island; hier Strandspaziergang; Thorsten tauchte in den Atlantikfluten kurz unter; dann zurück nach Savannah und erste Eindrücke von der Stadt. Abends dann beim „Griechen“ und später Übernachtung im Holiday Inn in Pooler.
Sonntags dann Stadtrundfahrt in Savannah bei hochsommerlichen Temperaturen und bisher nicht erlebter Schwüle; es klebte alles. Eindrücke: reizvolle Innenstadt mit quadratischen Parks und erkennbarem Südstaatenflair. Am frühen Nachmittag dann Rückreise nach Atlanta mit Abstecher in ein weiteres Outlet-Center; nochmals fündig geworden.
Zum Ausklang beim „Italiener“.

24.09.2007
Mit Julia die Mittagspause im Food-Court des Peachtree-Center verbracht; anschließend zum CNN-Center und Rundgang mit interessanten Einblicken in verschiedene Studios.
Abends nach den Käsespätzle zum Biertrinken in typischer Kneipe.

25.09.2007
Mit Thorsten zum Stone Mountain-Park; eine interessante Anlage mit der Attraktion des Stone Mountain, einem Granitfelsblock mit beachtlichen Maßen; die Kuppe des Steins mit der Seilbahn „erklommen“; gute Aussicht auf Atlanta; absolut sehenswert.
Abends ins Longhorn zum Steak Essen.

26.09.2007
Besuch des Atlanta History Center und hier geführte Rundgänge in zwei Häusern unterschiedlicher Epochen:
1. das Smith-Farmhouse aus dem 18. Jahrhundert und
2. das Swan-House, in dem ab 1924 eine wohlhabende Familie in beachtlichen Pomp wohnte.
Abends bei Nudelsalat, Bud und Pinot-Grigio.

27.09.2007
Besuch des High Museum of Art; imposante Kunst auf verschiedenen Etagen.
Abends bei Spaghetti Carbonara und den bekannten Getränken.


28.09.2007
Letzte Besichtigung und zwar der Carter-Center; ein Museum mit umfangreichen Bildmaterial über den Werdegang des früheren Präsidenten.
Abends in einer typischen Fast-Food-Kneipe und hier zum Abschluss Hot Dog, Burger u.s.w.; für hungrige Leute bestens geeignet.

29.09.2007
Abschied von Atlanta und Rückreise; nach schlafloser Nacht sicher in Frankfurt gelandet, wo uns Sabine früh morgens in Empfang nahm.

Unseren Gastgebern nochmals ein „herzliches Dankeschön“ für die erlebnisreichen 14 Tage.


Gerhard und Christel

Labor Day @ Turner Field: Braves play the Phillies




Tallulah Gorge State Park - One hell of a hike!

Oft haben wir es bisher noch nicht geschafft, mal am Wochenende aus Atlanta raus zu kommen. Meistens war einfach zu viel zu tun oder wir waren zu muede oder zu faul. Als wir uns dann endlich mal aufgerafft haben, etwas zu unternehmen, haben wir nicht schlecht gestaunt, ueber das was wir hier eigentlich vor der "Haustuer" haben - in the "great state of Georgia"! Knapp zwei Autostunden in Richtung Norden befinden sich die Tallulah Falls, eine Reihe von Wasserfaellen, ueber die sich der Tallulah River durch den gleichnamigen Gorge schlaengelt. Im State Park gibt es ein nettes Visitor Center, von dem aus ebenso nette Spaziergaenge mit Blick ueber und in die Schlucht moeglich sind. Richtig spannend wird es aber erst, wenn man die praeparierten Wege und Treppen verlaesst und am Tallulah River entlang wandert. Unten am "gorge bottom" angekommen beginnt der Spass mit der ersten Flussueberquerung, die wesentlich leichter aussieht, als sie sich anfuehlt. Zwar ist die Ueberquerung zumindest, wenn man die Balance nicht verliert, trockenen Fusses moeglich, allerdings ist das mit der Balance so eine Sache... But after all, we made it! Die Wanderung am Fluss entlang war atemberaubend. Nach jeder Biegung boten sich beeindruckende Ansichten und wir haben immer wieder pausiert, um die Landschaft und den Fluss zu bewundern. Die August-Hitze haben wir gar nicht mehr wahrgenommen... Die Wanderung war allerdings nicht nur atemberaubend, sondern auch "atemraubend". Einen richtigen Weg gibt es naemlich dort unten nicht. Ueber die Felsen sucht man sich seinen Weg vorbei an den Wasserfaellen. "Immer nah am Wasser bleiben" ist der Rat der Rangers. Unser Ziel waren die Bridal Veil Falls, wo man im Fluss auch baden kann, beziehungsweise darf. Bridal Veil Falls ist ein sehr flacher Wasserfall ueber einen mehr oder weniger ebenen Felsen. Wer nicht zu viel Angst vor geprelltem Hinterteil hat, kann hier jede Menge Spass beim runter Rutschen haben... It was a lot of fun...da war das Hinterteil sowieso schnell vergessen. Nach dem Badespass mussten wir den Fluss dann noch mal ueberqueren, denn der Rueckweg fuehrte nicht am Fluss entlang. Es stand uns ein ziemlich steiler Aufstieg bevor. Allerdings war ja vorher noch der Fluss zu ueberqueren. Dort, wo wir den Fluss ueberquert haben, war das Wasser knoechel- bis knietief und der Untergrund verdammt glatt. Mit allen Klamotten, Rucksack, Digi-Cam und Cell Phone haben wir dann versucht durch den Tallulah River zu waten. Kurz bevor wir die gegenueberliegende Seite erreicht hatten forderte der Fluss dann erste Opfer. Beim Versuch aus dem Fluss heraus und die Felsen hinauf zuklettern war es dann mit der Balance vorbei. Thorsten lag in voller Montur samt Rucksack im Wasser und das gleich zweimal. Der dritte Versuch war endlich erfolgreich und zu mindest Thorsten hatte wieder festen Boden unter den Fuessen. Ich stand noch regungslos mitten im Fluss mit Handy und Digi-Cam, regungslos deswegen, weil ich mich nicht getraut habe, mich zu bewegen. Eine falsche Bewegung und ich bin auch faellig...im wahrsten Sinne des Wortes. Nachdem ich Thorsten Kamera und Cell Phone zugeworfen hatte, und er diese sicher gefangen hatte, habe ich mich dann etwas sicherer weiterbewegt und konnte ohne unfreiwillige Schwimmeinlage an Land gehen. Von hier aus ging es dann nur noch steil bergauf, raus aus der Schlucht. Fuer Thorsten hatte der Aufstieg noch eine besondere Note: Die klatschnasse Jeans klebte bei jedem Schritt unangenehm an den Beinen und schraenkte ihn in seiner Bewegungsfreiheit ganz schoen ein. Bei mir war zwar die Hose trocken, dafuer aber bald das T-Shirt schweissnass. Beide waren wir fix und fertig und voellig begeistert von unserem Hike. Es war sofort beschlossene Sache, diese Wanderung mit Stephan und Jasmin zu unternehmen. Die beiden waren genauso begeistert wie wir und wir hatten im Oktober noch richtig tolles Wetter. Das Wasser war zwar etwas kaelter als im August, aber die Rutschpartie mit Badespass konnten wir noch einmal in vollen Zuegen geniessen.



Die Welt ist klein...

*** Die Welt ist klein - Teil 1 ***
Anfang September hatten wir einen Uebernachtungsgast aus Karlsruhe. Jochen hat auf der Durchreise nach Costa Rica eine Nacht bei uns in Atlanta verbracht und ist direkt weitergereist. Wie auch immer. Zurueck in Deutschland hat er seiner Mutter von der Reise berichtet...dass er bei der Schwester eines Freundes in Atlanta uebernachten konnte und so weiter.... als Jochens Mutter erfuhr, dass der Ehemann von jener Schwester bei Georgia Tech arbeitet, hat sie wohl sofort nachgehakt, ob dieser Ehemann zufaellig Thorsten Stoesser heisst. To make a long story short, Jochens Mutter ist Bibliothekarin an der Uni Karlsruhe, mit der Thorsten jahrelang zusammen gearbeitet hat und nach wie vor immer mal wieder Kontakt hat. Dass Thorsten's Bibliothekarin und Stephan's Bandkollege Mutter und Sohn sind, wussten wir bis vor kurzem nicht, allerdings glaubt Thorsten inzwischen gewisse Aehnlichkeiten zu erkennen...

*** Die Welt ist klein - Teil 2 ***
Anlaesslich des Tags der Deutschen Einheit fand ein Empfang statt, zu dem ich mit meinen anderen deutschen Kollegen eingeladen war. Geladen hat der Generalkonsul Dr. Lutz H. Goergens hoechst persoenlich und es war uns eine Ehre, seiner Einladung zu folgen. Waehrend der Rede des Konsuls ist mir unter den Gaesten eine Frau aufgefallen, deren Gesicht mir bekannt vorkam. Sie hatte grosse Aehnlichkeit mit einer frueheren Schulkameradin aus dem Gymnasium. Kann nicht sein, dachte ich mir. Der Zufall waere zu gross. Ich wollte mich ja auch nicht blamieren und eine wildfremde Person anquatschen "Bist Du nicht die Claudia..?" Und wenn man sich dann doch geirrt hat, sich wieder aus der Affaere ziehen "..ach, doch nicht. Haette ja sein koennen. Also tschuess."
Also habe ich mich zunaechst auf das FANTASTISCHE deutsche Essen* konzentriert. Kurz bevor die Veranstaltung zu Ende war ist mir die vermeintliche Claudia dann noch mal ueber den Weg gelaufen. Gut gesaettigt dachte ich dann "...ist doch egal, wenn sie es doch nicht ist..." und habe sie angesprochen. Und natuerlich war sie's doch! Was sagt man dazu. Claudia war auch ganz perplex. Sie sei vor vier Wochen hierher gezogen und ihrem Mann gefolgt, der schon seit einem Jahr in Atlanta sei (und irgendwo auf dem GA Tech Campus sein Buero hat...).
*Was es alles zu Essen gab:
- Bratkartoffeln
- Spaetzle
- Rinderrouladen
- Koenigsberger Klopse
- Goulasch
- Rotkraut
- Sauerkraut
- Gruenkohl
- Matjessalat
- Fleischkaese
- Broetchen
- Kaese
- Zwetschgenkuchen
- Kaesekuchen
- Apfelstrudel
...alles vom Feinsten...hoffentlich bekomme ich naechstes Jahr wieder eine Einladung...
Aber zurueck zum Thema:
Man kann also gehen wohin man will und soweit man will, es laufen einem tatsaechlich immer wieder Menschen ueber den Weg, die man kennt oder die jemanden kennen, den man auch kennt, oder die mit einem selbst oder mit wem auch immer verwandt sind....Jetzt wird's kompliziert. Zum Beispiel haben wir (the Marggrander Family) auf Kreta mal einen (Gross-)Cousin (keine Ahnung welchen Grades) von Ruth kennengelernt. Ausserdem habe ich hier einen Arbeitskollegen, der mit einer meiner frueheren Arbeitskolleginnen aus Karlsruhe befreundet ist. Und weil sich der Kreis ja meistens schliesst, ist eben dieser Arbeitskollege auch noch mit einem von Thorstens Mitschuelern aus Woerth befreundet... Die Welt ist so klein, dass es schon gar nicht mehr auszuhalten ist...

Thundersteve hits Atlanta

Currently we are getting ready for our next guests: On October 13th Stephan and his girlfriend Jasmin will arrive. We hear they are thrilled and curious about what they will experience... Of course we will have the usual sightseeing crap waiting for them but as we all know about Thundersteve's ever-present desire for challenges we have a little surprise for them. Since Jasmin, who is a big outdoor fan, also is known for her spirit of adventure, we asked them to bring their hiking boots and special swim wear. Hopefully they already watched the movie we recommended ("Deliverance"). Parts of this film were shot at that same place where we are going to take them for a hike, they will never forget.
But before we are heading for the Georgia Mountains we are going to introduce Jasmin and Stephan to some very authentic parts of the American way of life: Tailgating! Tailgating is part of another constant in an American's everyday life: Game day! We have tickets for a College Football game and the tailgating arrangements are set for: Army @ Georgia Tech. Go Jackets, go! Now, two more things are essential to make a real game day: The marching band and the cheer leaders! We will probably have a lot of fun, and don't forget to wear YELLOW!
Also we are going to have a spectacular night at Philips Arena with Atlanta's NHL team, the Thrashers: BELIEVE IN BLUELAND!
In their second week, Jasmin and Stephan have plans to drive down to the Florida Gulf coast. From what we have heard so far, it must be like paradise down there. You can look forward to Caribbean style beaches and a crystal clear ocean....
We can't wait for you to come over! Have a save trip! See you soon!

Spocht in Atlanta

Also jetzt mal ein paar Worte zu den "live Sport" Events in Atlanta. War es in Karlsruhe jahrelang 2te Liga Fussball und ab und zu mal ein Basketballbundesligaspiel, so werden wir hier bezueglich Zuschauersport (Spectator Sports) total ueberflutet und mehr als verwoehnt. Da waeren zunaechst einmal die Georgia Tech Football, Basketball und Baseball Teams zu nennen die alle in der hoechsten Klasse spielen und Woche fuer Woche grossen Sport abliefern. Das Football Team, gecoacht von der NFL Coach-Legende Chan Gailey (former Dalles Cowboys und Miami Dolphins) scheint dieses Jahr richtig gut zu sein; Wir haben fuer zwei Heimspiele (im Oktober und November) Tickets ergattert und werden mit 55.000 Zuschauern (was allerdings fuer College Football relativ wenig ist) unser Team unterstuetzen: Go Yellow Jackets!
Profisport (das equivalent zur deutschen Bundesliga) gibt es in den 4 Major Leagues: Football (Atlanta Falcons), Eishockey (Atlanta Trashers), Basketball (Atlanta Hawks) und Baseball (Atlanta Braves). Julia hat ja bereits ueber unsere diversen Besuche bei den Teams berichtet. Mit Foda und Biene waren wir im Februar bereits bei den Trashers, die diese Saison das erste mal seit Ihres Bestehens den Einzug in die Playoffs geschafft haben. Eishockey ist richtig spassig, gute Action und die Spiele in der Phillips Arena sind immer "Worth a Visit". Biene und Foda jedenfalls hatten Fun.

Heute (am 03.09) haben wir das Quartett (NFL, NBA, NHL, MLB) endlich vollgemacht und uns die Atlanta Braves gegen die Philadelphia Phillies angeschaut. Die Braves sind America's Team (also so ungefaehr das Bayern Muenchen im Baseball) und spielen wie jedes Jahr um den Einzug in die Playoffs. In den USA ist jede Sportveranstaltung ein absolutes Event. Das beginnt schon mit entspannter Anfahrt und Parken: man faehrt mit dem Auto praktisch "direkt vors Loch" (waere der Fussweg vom Auto zum Stadion laenger als 10 Minuten wuerde wahrscheinlich keiner kommen). Nachdem das Auto dann auf dem Parkplatz steht, werden Grill, Campingmoebel und Kuehltaschen (die teilweise doppelt so gross sind wie der deutsche Durchschnittskuehlschrank) ausgepackt und sich beim beliebten "Tailgating Barbecue" aufs Spiel eingestimmt. Die Stadien sind vom Allerfeinsten, und nach der obligatorischen Nationalhymne ("Home of the Braves", wie passend), gehts dann auch irgendwann los. Waehrend des Spiels, gibt es Hot Dogs, Popcorn, literweise Coke und Bier und jede Menge anderer Leckerereien direkt an den Platz geliefert. "Good Food" scheint wichtiger zu sein als das Spiel, denn die meisten kommen lange nach Anpfiff, schaufeln sich dann 10000 Kalorien rein und gehen schon deutlich vor dem Ende. Sehr beliebt bei den Braves sind die "All You Can Eat Seats", da kann man sich dann endlich mal satt Essen und nebenbei ein bisschen Sport schauen.

Manchmal gewinnt dann auch noch das Heimteam und alle sind happy.

Wir sind dann beim Stand von 5:1 fuer die Braves nach dem 7ten von 9 Innings gegangen, nicht weil das Spiel langweilig oder schlecht war: Wir sassen bei 33 Grad fuer fast 3 Stunden in der knallen-Sonne, haben ein paar schoene Hits und Moves gesehen und uns bis dahin gut amuesiert. Schoen wars. Uebrigens das Spiel ging dann noch eine weitere Stunde, und endete 5:1. Morgen spielen die Braves dann wieder, nochmal gegen die Phillies, und am Dienstag gleich nochmal.

Bis zum naechsten grossen Sport Event in Atlanta also, dieses wird sicherlich nicht lange auf sich warten lassen.