Glauben konnten wirs erst, als wir tatsächlich amerikanischen (Flughafen-) Boden betraten…
Julia und Thorsten nahmen uns sehr herzlich auf und auch wir freuten uns tierisch, die beiden endlich wieder zu sehen. Sie hatten auch schon gleich eine Mega – Überraschung für uns parat:
„Hiken“ sollte es sein, und das gleich schon am nächsten Tag nach unserer Ankunft!
Es war das absolut Gigantischste, was wir je erlebt haben!
An den „Tallullah – Falls“ kletterten wir waghalsig über Felsen, schleppten uns steile Abhänge hinauf und hinunter, wateten durch einen wilden Fluss, badeten in dessen eiskaltem Wasser und die Mutigen unter uns rutschen sich den Hosenboden am „Sliding Rock“ platt. Diesem Vergnügen blieb ich allerdings fern, nachdem ich die fröhlichen Blutegel an meinen Armen entdeckte… aber einer musste das Spektake
l ja auch fotografieren, nicht wahr ;-) ?
Danke, Julia und Thorsten, für dieses einmalige Erlebnis!
Montags gingen die beiden wieder ihrer Arbeit nach, während wir die Stadt mit der U-Bahn namens „MARTA“ erkundeten.
Die „World of Coca-Cola“ hatte uns nicht sonderlich beeindruckt. Dafür umso mehr der dazu gehörige Store, wo wir uns auch gleich eindeckten mit Caps und Shirts.
Ein paar Meter davon entfernt befindet sich das „Georgia Aquarium“ , ein Zuhause für alles, was Flossen, Schuppen, Saugnäpfe oder Krusten hat.
Schwer beeindruckt von den riesigen Aquarien und den schönen Tieren bekamen wir langsam Hunger.
Das CNN Headquarter war gleich um die Ecke und von Julia und Thorsten wussten wir, dass es dort genug Verpflegung gab. Recht hatten sie. Dort gab es alles, was unseren Speiseplan die nächsten 14 Tage dominieren sollte, und davon besonders viel: Burger in allen erdenklichen Variationen.
Julia und Thorsten wurden nicht müde, noch mehr Entertainment aus dem Hut zu zaubern und luden uns zu einem Eishockey-Spiel der Atlanta Thrashers ein. Diese boten uns ein super spannendes und actionreiches Spiel, bei dem auch die Schlägereien nicht fehlten!
Nach 3 Tagen U-Bahn freuten wir uns nun auf unseren Mietwagen, den Stephan abends zuvor übers Internet bei Hertz gebucht hatte. Nun ja, die Freude währte nicht lange. Schon nach wenigen gefahrenen Meilen wurde uns klar, dass wir einen echten Profi-Verkäufer bei Hertz erwischt hatten – der uns profimässig über den Tisch zog. Am nächsten Tag standen wir daher wieder todesmutig bei dem Herrn (2m groß, 3 Zentner schwer) auf der Matte. Stephan war wild entschlossen den Wagen zurück zu geben und machte es dem Hünen nicht leicht. Nach zähen Verhandlungen und 150$ später hatten wirs (äh, also ich meine Stephan) geschafft.
Bei „Enterprise“ um die Ecke gabs nen schicken feuerroten Pontiac mit V6 und 3,5l für wenig Bucks und alles war wieder gut ☺
So gerüstet fuhren wir dann am nächsten Tag alle zusammen zum heiß ersehnten Footballspiel, bei dem das Team von Thorsten’s Georgia Tech gegen die Army antrat. Vor allem das berühmte „Tailgating“, eine Art Massenpicknick vor dem Spiel, wollten wir nicht verpassen. Daher fuhren wir mit unserem feuerroten Flitzer und Thorsten am Steuer noch schnell zum Supermarkt, um uns mit Getränken einzudecken. Die hatten wir rasch beisammen, alles rein in den Kofferraum, Kofferraumdeckel zu – und Autoschlüssel drin.
Der Schreck saß uns allen tief in den Gliedern. Die beiden Jungs verhielten sich ritterlich, kümmerten sich bei 40°
C brütender Hitze um die Lösung des Problems und ließen Julia und mich gen Footballstadion ziehen.
Zweieinhalb Stunden später – das Tailgating war super und Julia und ich saßen schon gespannt auf unseren Plätzen im Stadion – trafen auch unsere beiden Helden ein. Der Schlüsseldienst musste kommen und unseren Mietwagen professionell aufbrechen. Das Spiel war sehr interessant, konnte aber aus meiner Sicht das unfreiwillige Highlight des Tages nicht mehr toppen…. ;-)
Aber wer denkt, Thorsten ließe sich von einem Sonnenstich außer Gefecht setzen, der irrt sich gewaltig.
Am nächsten Tag jagte er uns gnadenlos den „Stone Mountain“ hoch, eine Art riesiger Felsenberg mit nicht zu verachtender Steigung. Unter 20 Minuten sollte es laut Thorsten schaffen zu schaffen sein und wir taten wirklich unser Bestes! Julia und ich keuchten nicht schlecht und schleppten uns tapfer hoch, während die Herren uns anpeitschten. Staunend sahen wir zu, wie manch ein verrückter Jogger an uns vorbei zog…
Letztendlich waren es gute 24 Minuten als wir den Gipfel erreichten und für diese geniale Aussicht hat sich die Rennerei auch tatsächlich gelohnt ☺
Zwischenfazit: in einer Woche trieben wir hier schon mehr Sport als zuhause das ganze Jahr über!
Einen Tag später befanden wir uns in unserem Pontiac Richtung Florida, und freuten uns schon tierisch auf Sonne, Strand und Meer.
Nachdem wir auch nach der 300. Meile immer noch Regenwetter und heftigen Wind durch unsere Autoscheiben sehen mußten, schwante uns schon Fürchterliches.
Und tatsächlich, nach 6 Stunden in unserem Hotel angekommen (das nebenbei erwähnt auch fürchterlich war), bot sich Florida von seiner wohl doofsten Seite. Es regnete ununterbrochen, war gleichzeitig brütend heiß und neblig.
Der Fernseher des Hotelzimmers kündigte im Ticker Tornados und Flutwarnungen an - genau da, wo wir uns befanden. Stephan handelte schnell und schaffte es tatsächlich, nachdem wir bereits eine Stunde im Hotel waren, wieder kostenlos auszuchecken.
Die Tornados tobten auf unserer Heimfahrt nur wenige Meilen von uns entfernt und wir waren froh, nach 6 Stunden wieder im wetterfesten Atlanta angekommen zu sein.
Julia und Thorsten staunten darüber allerdings nicht schlecht, wären wir doch eigentlich 4 Tage weg gewesen. Die Armen, so hatten sie uns wieder auf der Pelle…
Also war noch eine weitere Woche Atlanta angesagt und wir beschlossen, das eingesparte Florida – Geld unter die Leute bzw. in die Outlets zu bringen. Ihr könnt euch vorstellen, dass das kein Problem war…
So war die letzte Woche viiiel zu schnell um und schon bald war der letzte Tag gekommen, an dem wir wieder zurück mußten nach dem guten alten Eggschdoi.
@ Julia und Thorsten: vielen lieben Dank, wir hatten eine super Zeit mit euch und tolle Erlebnisse, die wir nie vergessen werden!
Wir haben damit unser Lieblings-Reiseziel gefunden und werden bald wieder kommen – selbst schuld ;-)